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Vergiftetes Milchpulver: Fonterra stoppt Produktion

Archivmeldung vom 24.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Fonterra-Produktion: Konzern zieht Konsequenzen. Bild: fonterra.com
Fonterra-Produktion: Konzern zieht Konsequenzen. Bild: fonterra.com

Der neuseeländische Milchhersteller Fonterra http://fonterra.com stellt seine Produktion in Sri Lanka vorläufig ein. Der Grund: Das Unternehmen sieht sich seit Wochen mit Klagen, Produktionsstopps und Kritik konfrontiert, nachdem das Gift DCD (Dicyandiamid) in Milchpulver gefunden worden war. Die Neuseeländer bestreiten die Funde.

Vergangene Woche wurde bereits bekannt, dass die Konzerne Mead Johnson, Danone und Fonterra in China hohe Strafen zahlen müssen - Grund war ebenfalls vergiftetes Milchpulver. Chinesische Konsumenten hatten mit Hamsterkäufen auf die Nachricht reagiert und Milchprodukte in Europa gekauft.

Angeklagt wurden seither vier Manager des Konzerns. Behörden in Sri Lanka haben angekündigt, alle Milchprodukte am Markt testen zu wollen. "Die zeitlich begrenzte Niederlegung der Produktion ist der richtige Schritt", sagt Fonterra-CEO Theo Spierings. Die Analysen seien eine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzugehen, dass die 755 Mitarbeiter arbeiten könnten. Die jüngsten Ereignisse hätten den normalen Produktionsablauf unmöglich gemacht.

Marktanteil von 65 Prozent

Kritiker werfen dem Konzern vor, er habe sich über Gesetze hinweggesetzt. Saman Rathnapriya fügt hinzu: "Wir haben nicht verlagt, dass Fonterra schließt. Wir wollten lediglich, dass die sri-lankische Bevölkerung, vor allem die Kinder, keine DCD-kontaminierte Milch zu sich nimmt", so das Mitglied der National Health Services Union http://hsu.net.au .

Fonterra ist seit über 50 Jahren in Sri Lanka am Markt. Der Marktanteil der Firma liegt bei 65 Prozent. In Neuseeland werden die Aktionen der sri-lankischen Regierung als Druckmittel gesehen, um ansässige Milchproduzenten zu unterstützen. Milchpulver-Lieferungen nach Sri Lanka machen in etwa zwei Prozent der gesamten Milchprodukt-Palette Neuseelands aus.

Quelle: www.pressetext.com/Michael Krause

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