Pferdefleisch-Verdacht: 19 Tonnen gingen nach Deutschland
Archivmeldung vom 20.02.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin niederländisches Unternehmen, das im Verdacht steht, Rindprodukte mit Pferdefleisch vermengt zu haben, hat entsprechende Ware auch nach Deutschland geliefert. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag) unter Berufung auf das Verbraucherschutzministerium in Berlin berichtet, hat die Schlachterei nach Kenntnis der Behörde 19 Tonnen fragliches Fleisch nach Deutschland verkauft.
Der Betrieb aus der Provinz Gelderland muss auf Weisung der niederländischen Behörden alle Produkte der vergangenen zwei Jahre zurücknehmen, insgesamt rund 28.000 Tonnen. Zudem haben die Kontrolleure dem Unternehmen vor kurzem die Schlachterlaubnis entzogen.
Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" weiter berichtet, seien die zuständigen Behörden in Deutschland über das sogenannte EU-Schnellwarnsystem sowie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit informiert worden. Auf Nachfrage der Zeitung erklärte das NRW-Verbraucherschutzministerium in Düsseldorf, im fraglichen Zeitraum seien drei Verarbeitungsbetriebe in Nordrhein-Westfalen von dem niederländischen Produzenten beliefert worden.
Das Verbraucherschutzministerium in Düsseldorf habe keine Kenntnis darüber, dass sich betroffene Produkte noch im Einzelhandel befänden, sagte eine Sprecherin. Die betroffenen Lieferungen seien bereits 2012 erfolgt, vermutlich sei die Ware bereits verarbeitet, verkauft und konsumiert worden. Die Sprecherin wies darauf hin, dass für Verbraucher keine Gesundheitsgefahr bestanden habe. Es habe sich bei dem verdächtigen Fleisch lediglich um einen Verstoß gegen die Kennzeichnungspflicht gehandelt.
Beim zuständigen Ministerium in Niedersachsen erklärte ein Sprecher, es sei "kein derartiges Fleisch nach Niedersachsen geliefert worden".
Vor einigen Monaten hatte bereits ein ähnlicher, europaweiter Fall aus demselben Zeitraum Schlagzeilen gemacht.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)