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rbb-exklusiv: Regionale Äpfel - Mangelware im Regal

Archivmeldung vom 09.10.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Bild: fritz zühlke / pixelio.de
Bild: fritz zühlke / pixelio.de

Selbst mitten in der laufenden Erntesaison finden Kunden in der Regel nur eine oder höchstens zwei Sorten aus Deutschland. Das hat eine Stichprobe des rbb Verbrauchermagazins SUPER.MARKT bei Edeka, Rewe und Aldi ergeben. Die meisten Äpfel dagegen kamen aus Südafrika, Chile, Italien und Neuseeland.

Regionale Äpfel haben es nicht leicht im Supermarkt. Denn die großen Händler machen strenge Vorgaben, auf die sich kleinere Betriebe oft nicht einlassen können und wollen. Carsten Hübner, Landwirt aus dem traditionsreichen Obstanbaugebiet Werder (Havel), etwa sagt: "Wir verkaufen schon seit Jahren auf Wochenmärkten, hauptsächlich, weil es sich für uns finanziell mehr lohnt."

Die Märkische Erzeuger- und Vermarktungsorganisation GmbH im brandenburgischen Wesendorf dagegen erfüllt die Anforderungen des Handels, allerdings mit großem Aufwand. "Bevor die Ernte beginnt, gehen wir per Hand durch und dünnen die Äpfel aus, damit alle eine einheitliche Größe haben und besonders in der Sonne hängen," sagt Geschäftsführer Patrick Ruffert. Zwischen 60 und 90 mm Durchmesser dürfen die Äpfel haben, die Farbe muss stimmen, Druckstellen sind verboten.

Eine halbe Million Bäume erntet der größte brandenburgische Erzeuger in den nächsten Wochen ab - rund 250 Tonnen Äpfel pro Tag. Doch der Handel nimmt nur einen kleinen Teil der Ernte sofort ab. Das meiste wird lange eingelagert, weil die Supermärkte noch voll sind mit ausländischen Äpfeln.

Aldi Nord teilt dazu auf Anfrage mit, dass man sich an den Kundenbedürfnissen orientiere, betont aber: "Wann immer möglich, beziehen wir unsere Obst- und Gemüseartikel aus heimischer und regionaler Produktion." Und Edeka schreibt, die Inhaber der einzelnen Filialen könnten selbst entscheiden, was sie ins Sortiment nehmen. "Die regionale Herkunft ist dabei eines der wichtigsten Kriterien."

Und dennoch dominiert in den Regalen der Supermärkte Ware aus fernen Ländern. Offenbar auch weil viele Kunden nicht nach Herkunft kaufen, sondern vor allem nach Geschmack. Wer Äpfel aus der Region will, sucht deshalb besser im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt.

Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)

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