Start der Genbank „Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft“
Archivmeldung vom 06.05.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtAuf der Abschlusstagung des fünfjährigen Modell- und Demonstrationsvorhabens fiel der Startschuss für den Erhalt von rund 300 Wildpflanzenarten Deutschlands. Pflanzen mit ökonomischem Nutzen und guten Resistenz-Eigenschaften stehen Züchtern damit auch in Zukunft zur Verfügung.
Eingefroren bei minus 18 Grad warten Samen von rund 300 Wildarten aus den vier Regionen Nordwest, Nordost, Südwest und Südost, und somit unterschiedlichen Naturräumen Deutschlands, auf ihren Einsatz. Sie sind der Inhalt der Genbank „Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft“ (WEL), die nach einem fünfjährigen, von der BLE betreuten Modell- und Demonstrationsvorhaben nun fertig aufgebaut ist. Am 29. und 30. April 2014 fiel auf der Abschlusstagung in Regensburg der Startschuss zur dauerhaften Etablierung der Genbank.
Abgabe von Saatgut für Züchtung, Forschung und Ausbildung
Erstmalig wird mit der WEL deutschlandweit Saatgut von heimischen Wildpflanzenarten gesammelt, die einen Nutzungswert für den Menschen haben. Hierdurch sichert die Genbank neben der zwischenartlichen auch eine hohe innerartliche Vielfalt dieser Wildpflanzen. Das Saatgut arbeiten vier am Netzwerk beteiligte Botanische Gärten auf und lagern es ein. Die Abgabe erfolgt für die Zwecke der Züchtung, Forschung und Ausbildung über eine standardisierte Materialübertragungsvereinbarung des Internationalen Saatgutvertrages. Eine Übersicht über den Genbankbestand gibt es im Nationalen Inventar pflanzengenetischer Ressourcen PGRDEU: http://pgrdeu.genres.de/
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung betreute das Modell- und Demonstrationsprojekt als Projektträgerin für das Bundeslandwirtschaftsministerium. Koordiniert wird das Netzwerk aus fünf Verbundpartnern vom Botani-schen Garten Osnabrück, der bereits durch den Aufbau der Loki-Schmidt-Genbank umfangreiche Erfahrungen mit der Saatgutlagerung von Wildpflanzensaatgut besaß. Daneben beteiligen sich die Botanischen Gärten Berlin, Karlsruhe und Regensburg sowie die Pädagogische Hochschule Karlsruhe.
Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) (idw)