VIER PFOTEN warnt vor polnischem Gänsefleisch
Archivmeldung vom 24.07.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Gänsefleischeinkauf für die Wintersaison läuft auf Hochtouren. Jetzt werden die Weichen gestellt, ob im Winter Fleisch aus Tierquälerei oder guter Haltung in den Regalen liegt.
Die Gans wird zwischen die Beine des Rupfers gezwängt, der Rupfer reißt dem panischen Tier die Daunen an Bauch und Brust aus. Der Raum ist von den panischen Schreien der Gänse erfüllt, die Rupfer sitzen bis zu den Knien in Daunen: Lebendrupf in Polen im Jahr 2010.
Aktuelle VIER PFOTEN Recherchen beweisen, dass immer noch Millionen polnische Gänse bei lebendigem Leib gerupft werden. Allein in den letzten sechs Wochen wurden hunderttausend Tiere auf diese Art gequält.
Beim Lebendrupf werden die Tiere verletzt. Häufig sind sie mit blutenden Wunden übersät, manche überleben die Tortur nicht. Diese Verluste sind aber durch den hohen Gewinn mit den so genannten "Naturdaunen" mit maximaler "Fillpower" leicht zu kompensieren. Vor allen die teuren Outdoorhersteller für Schlafsäcke und Daunenjacken kaufen die Daunen aus der Tierquälerei Lebendrupf.
VIER PFOTEN hat die polnischen Gänseproduzenten aufgefordert, den Lebendrupf zu beenden, doch die meisten zeigen sich unkooperativ. Gerade die Marktführer AMI und Animex ignorierten das Schreiben von VIER PFOTEN.
Polens größter Mitbewerber Ungarn hat dagegen längst Fakten geschaffen: "In Ungarn konnte VIER PFOTEN erreichen, dass der Lebendrupf von Gänsen innerhalb von zwei Jahren um 95 Prozent verringert wurde", sagt Marcus Müller, Kampagnenleiter von VIER PFOTEN. "Davon ist der polnische Markt noch weit entfernt".
VIER PFOTEN fordert die Supermarktketten auf, jetzt zu handeln: "In den nächsten drei Wochen laufen die Verhandlungen über den Gänsefleischeinkauf für die Wintersaison - die Supermarktketten müssen jetzt ein Zeichen setzten", fordert Marcus Müller.
Quelle: VIER PFOTEN