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Prof. Dr. Manfred Hoffmann: "Wir brauchen die Gentechnik nicht."

Archivmeldung vom 26.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Wir brauchen die Gentechnik nicht", sagt Prof. Dr. Manfred Hoffmann von der Fakultät für Landwirtschaft und Ernährung an der Fachhochschule Weihenstephan im Deutschen Gesundheitsfernsehen. Der Wissenschaftler hält die Forschungsdisziplin nicht nur für nutzlos, sondern sieht auch eine große Gefahr darin.

Anders als in der Pharmaindustrie, wo gentechnische Verfahren im Labor eingesetzt werden, handle es sich bei der Landwirtschaft um offene Systeme in der freien Natur. Niemand könne einschätzen, inwieweit sich das ökologische Gleichgewicht dadurch verändern werde. Auch Joachim E. Casper, Vertreter der Interessensgemeinschaft Slow Food Deutschland e. V., schließt sich dieser Meinung an: "Gentechnik ist ein 'no go'." Die Initiative "Slow Food" verfolgt das Ziel, die genetische Vielfalt der Lebensmittel zu erhalten und besonders den Anbau von alten, historischen Sorten zu fördern. "Diese Arten sind vom Markt verschwunden, weil sie nur händisch und nicht maschinell geerntet und verarbeitet werden können, obwohl sie besser schmecken und wertvollere Inhaltsstoffe aufweisen", bedauert Casper.

Um die Qualität von Lebensmitteln messbar machen zu können, entwickelte die Fachhochschule Weihenstephan ein elektro-chemisches Messverfahren. Dabei stellten die Forscher fest, dass beispielsweise Saft aus naturbelassenen Äpfeln, den eine kleine Mosterei in Niederbayern herstellt, mit einem 700-fach höheren Angebot an bioaktiven Stoffen aufwarten kann als herkömmliche Marken-Apfelsäfte. "Das sind Größenordnungen, die von der Gesundheit her ins Gewicht fallen", beschreibt Hoffmann die Wirkung dieser Substanzen. Bioaktive Stoffe helfen dem menschlichen Körper freie Radikale zu neutralisieren und beugen damit Herzinfarkten und bestimmten Krebsarten vor.

Beide Experten betonen in der Sendung "DGF Der Talk", dass Zusatzstoffe in Lebensmitteln sinnlos und nur für die Industrieproduktion interessant sind. Ein Vitamin-C-reicher Apfel wie beispielsweise die Sorte Boskop könne die Nahrungsergänzungsmittel aus der Apotheke völlig ersetzen. "Das Naturprodukt als Rohprodukt beinhaltet alle diese Zusätze bereits", weiß Casper. In der industriellen Verarbeitung der Naturprodukte und dem Zusatz von künstlichen Inhaltsstoffen sieht der Gastronomieberater sogar eine große Gefahr für die menschliche Gesundheit: "Industriegefertigtes Essen führt dazu, dass wir uns nicht mehr 'artgerecht' ernähren, denn unsere Körper sind auf vielfältige Nahrung ausgelegt."

Quelle: DGF Der Talk


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