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Größte europäische Molkerei Campina verzichtet bei Marke Landliebe auf "Gen-Milch"

Archivmeldung vom 25.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Greenpeace begrüßt, dass Milch der Marke Landliebe zukünftig mit dem neuen Siegel "ohne Gentechnik" gekennzeichnet sein wird. Campina stellt als erste große Molkerei ihre Premiummarke auf Tierfütterung ohne Gen-Pflanzen um.

Das Unternehmen reagiert damit auf die Forderung von Greenpeace, auf den Einsatz von Gentechnik für Lebensmittel zu verzichten. Landliebe-Milch wird ab Oktober als gentechnikfrei gekennzeichnet, darauf sollen Joghurts und Desserts folgen. Greenpeace fordert die deutsche Milchindustrie auf, Gen-Pflanzen aus der gesamten Produktion zu verbannen.

"Wir freuen uns, dass Campina nun zum Vorreiter für gentechnikfreie Milch wird", sagt Alexander Hissting, Landwirtschafts-Experte von Greenpeace. "Die meisten Verbraucher wollen keine "Gen-Milch". In den deutschen Molkereizentralen sollten jetzt die Alarmglocken läuten."

Noch immer werden viele Kühe in Deutschland mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert und produzieren so "Gen-Milch" für die Molkereien Müller Milch, Humana Milchunion und Hochwald. Selbst so genannte "Qualitätsmilch"-Hersteller wie Weihenstephan, Bärenmarke oder regionale Molkereien wie Breisgaumilch und Allgäuland wollen nicht zusichern, dass ihre Kühe ohne Gen-Pflanzen gefüttert werden.

Greenpeace konnte 2006 nachweisen, dass Landliebe-Bauern importierte Gen-Pflanzen als Kuhfutter eingesetzt haben. Daraufhin informierten Greenpeace-Aktivisten bundesweit in Supermärkten über "Gen-Milch" von Landliebe.  Tausende Verbraucher haben die Greenpeace-Forderungen mit Protestbriefen, Postkarten und Emails an Campina unterstützt.

Zusätzlich zur "ohne Gentechnik" Fütterung will Campina die Landliebe-Produkte nun ausschließlich mit europäischem Tierfutter erzeugen. Die Verwendung von Soja will die niederländische Firma mit deutschem Sitz in Heilbronn generell ausschließen. Der Soja-Anbau in Südamerika ist eine der Hauptursachen für die alarmierende Urwaldzerstörung. Durch die regionale Fütterung für die Marke Landliebe kann nun jährlich auf den Anbau von etwa 9.200 Tonnen Sojabohnen verzichtet werden. Dies entspricht einer Anbaufläche der Größe von 4.600 Fußballfeldern.

Quelle: Greenpeace e.V.

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