Stündlich werden in Deutschland 400 Tonnen genießbare Lebensmittel verschwendet
Archivmeldung vom 13.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum Auftakt ihres Engagements gegen Lebensmittelverschwendung hat die neu gegründete Initiative "Genießt uns!" am Freitag in Berlin Pausenbrote an Politiker verteilt. Dabei wurden ausschließlich Lebensmittel ausgegeben, die sonst als Abfall deklariert worden wären. Dazu zählen "hässliche" Äpfel, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen, Backwaren vom Vortag oder Müsliriegel und Getränke, deren Haltbarkeit bald ablaufen wird. Auf diese Weise werden allein in Deutschland stündlich etwa 400 Tonnen genießbarer Lebensmittel vom Erzeuger bis zum Konsumenten als Abfall verschwendet - obwohl sie noch gut schmecken und den strengen Hygienevorschriften entsprechen.
"Eine höhere Wertschätzung der hier verfügbaren Nahrungsmittel ist notwendig, um diese Ressourcenverschwendung in den Griff zu bekommen", betonten Vertreter der Initiative. Neben dem ethischen Aspekt - weltweit leiden fast eine Milliarde Menschen Hunger - sind auch die ökologischen Folgen gravierend: Für Lebensmittel und Agrargüter werden weltweit enorme Flächen belegt, Wasservorkommen verbraucht und C02-Emissionen freigesetzt.
Mit der Aktion startet ein deutschlandweiter Wettbewerb für Unternehmen, die sich beispielhaft für die Reduzierung der Lebensmittelabfälle einsetzen. "Genießt uns!" möchte Unternehmen mit innovativen Ideen finden, analysieren und eine Plattform zu Verbreitung dieser Ideen bieten. Die Initiative fordert die Politik außerdem auf, den fraktionsübergreifenden Antrag "Lebensmittelverluste reduzieren" aus dem Jahr 2012 endlich in einen verbindlichen Aktionsplan zu verwandeln.
Die Mitglieder der Initiative "Genießt uns! Gegen die Verschwendung von Lebensmitteln - vom Erzeuger bis zum Verbraucher!" sind die Welthungerhilfe, WWF Deutschland, Bundesverband Deutsche Tafel e.V., Verbraucherzentrale NRW e.V., United Against Waste e.V. und foodsharing.de. Wissenschaftlich begleitet wird die Initiative von der Fachhochschule Münster (Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft). Unterstützt und gefördert wird das Projekt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Quelle: WWF Deutschland