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"Still" und "medium" im Trend: Produktion von Mineralwasser mit wenig oder ohne Kohlensäure von 2009 auf 2019 fast verdoppelt

Archivmeldung vom 26.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Temperaturen steigen und damit wächst der Durst: Gerade in der Sommerhitze ist Wasser das wichtigste Lebensmittel des Menschen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat die Erfrischungsgetränkeindustrie in Deutschland im Jahr 2019 rund 13,7 Milliarden Liter natürliches Mineralwasser produziert.

Mehr als die Hälfte davon (7,8 Milliarden Liter) war Mineralwasser mit wenig oder ohne Kohlensäure ("medium" oder "still"). Von 2009 bis 2019 hat sich damit die Produktionsmenge der Varianten "medium" und "still" fast verdoppelt (2009: 4,3 Milliarden Liter). Die Produktion von klassischem Sprudel mit hohem Kohlensäuregehalt ist dagegen seit 2009 um 12,2 % zurückgegangen und belief sich 2019 auf 5,8 Milliarden Liter.

Auch im ersten Quartal 2020 stieg die Mineralwasserproduktion in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,4 % auf 3,4 Milliarden Liter. Der Anteil der Variante mit wenig oder ohne Kohlensäure blieb nahezu unverändert und lag bei 58,6 %.

Seit 2016 wurde in Deutschland mehr Mineralwasser mit wenig oder ohne Kohlensäure produziert als solches mit einem Kohlensäuregehalt über 4,5 g CO2/Liter. Ob stark sprudelnd oder nicht: Mineralwasser machte 2019 mehr als die Hälfte (52,7 %) der produzierten Erfrischungsgetränke in Deutschland aus. Zum Vergleich: Bei Limonaden war es dagegen nur ein Zehntel (9,8 %) der Produktionsmenge.

Importe von natürlichem Mineralwasser: 2019 wurde überwiegend "Stilles" eingeführt

Bei den Mineralwasserimporten nach Deutschland dominierte im Jahr 2019 das Mineralwasser ohne Kohlensäure mit einem Anteil von 86,6 %. Insgesamt wurden rund 1,1 Milliarden Liter Mineralwasser eingeführt. Seit 2009 ist die Importmenge der Variante "stilles Wasser" um rund 10,3 % auf 913,8 Millionen Liter gestiegen. Hauptquelle ist Frankreich: 85,9 % wurden 2019 aus dem Nachbarstaat importiert. Importiertes Sprudelwasser (inklusive "medium") stammte hingegen oft aus Italien (59,1 %). Von Januar bis April 2020 gingen die Mineralwasserimporte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,3 % auf 323 Millionen Liter zurück (Januar bis April 2019: 349 Millionen Liter).

Ein anderes Bild zeigte sich beim Export von Mineralwasser: Hier überwog 2019 der Anteil des Mineralwassers mit Kohlensäure mit rund 64 %. Insgesamt wurden 2019 rund 334 Millionen Liter Mineralwasser ausgeführt (2009: 215 Millionen Liter).

Auch bei den Mineralwasserexporten gab es Januar bis April 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang von rund 14 % auf 96,5 Millionen Liter. (Januar bis April 2019: 112,2 Millionen Liter).

Stilles Wasser hat sich überdurchschnittlich verteuert Verbraucherinnen und Verbraucher mussten von 2015 bis 2019 bei Mineralwasser ohne Kohlensäure einen überdurchschnittlichen Preisanstieg von 7,6 % hinnehmen. Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im gleichen Zeitraum um 5,3 %. Der Preisanstieg für Mineralwasser mit Kohlensäure - einschließlich der Variante "medium" - lag im gleichen Zeitraum bei 3,9 %.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)


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