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"GALILEO-Signale können nicht beeinflusst werden"

Archivmeldung vom 11.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Das europäische Satellitennavigationssystem GALILEO wird die Manipulation von Navigationssystemen unmöglich machen. Das erklärt Martin Grzebellus, Geschäftsführer der NavCert GmbH in Braunschweig. Vor kurzem berichteten die "VDI-Nachrichten" über die Manipulation von GPS-basierten Auto-Navigationssystemen. Eine solche Beeinflussung wäre nach Aussage des Navigationsexperten bei GALILEO nicht möglich.

"Der Bericht befasst sich in erster Linie mit der Manipulation des Radio-Data-Systems (RDS) und des Traffic-Management-Channel (TMC) bei der Übermittlung von Verkehrsnachrichten", sagt Martin Grzebellus, Geschäftsführer der NavCert GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen von TÜV SÜD und OECON. "Wesentlich bedenklicher ist aber, dass auch die Signale des amerikanischen GPS-Systems zur Positionsbestimmung relativ leicht beeinflusst werden können." Deshalb dürfen die GPS-Signale auch nicht für sicherheitskritische Anwendungen wie die Koordination des Verkehrs oder die Landung von Flugzeugen genutzt werden. Diese Einschränkung wäre beim europäischen Satellitennavigationssystem nicht mehr gegeben.

Im Vergleich zu GPS zeichnet sich GALILEO nach Aussage des Navigationsexperten nicht nur durch die genauere Positionsbestimmung, sondern vor allem durch die Integrität des Signals aus. "Durch eine entsprechende Codierung wird sichergestellt", so Grzebellus, "dass die Daten immer korrekt sind und die Informationen nicht manipuliert werden können." Trotz der aktuellen Finanzierungskrise bei GALILEO ist Martin Grzebellus davon überzeugt, dass die europäische Satellitennavigation die "Umlaufbahn" erreichen wird. "Aufgrund seines technologischen Vorsprungs wird GALILEO nicht nur sicherheitskritische Anwendungen ermöglichen, sondern vollkommen neue Einsatzmöglichkeiten und Dienstleistungen erschließen", betont der NavCert-Geschäftsführer. "Es wäre leichtfertig, den technischen Vorsprung und die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten wegen der momentanen Schwierigkeiten aus der Hand zu geben."

Mit der Gründung der NavCert GmbH im Jahr 2006 haben die TÜV SÜD AG als führender technischer Dienstleister und die OECON GmbH als führender Systemarchitekt für mobile Ortungs- und Kommunikationstechnologien ihre Position auf dem Markt für Navigationsdienstleistungen verstärkt. NavCert mit Sitz in Braunschweig ist im Bereich der Zertifizierung von Navigations- und Steuerungssystemen tätig. In dem Joint Venture haben die beiden Partner ihre Erfahrungen und ihr Know-how bei der Zertifizierung von Produkten und bei der Entwicklung von Navigationssystemen zusammengefasst. An NavCert sind TÜV SÜD zu 60 Prozent und OECON zu 40 Prozent beteiligt.

Quelle: Pressemitteilung TÜV SÜD AG

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