Britischer Wirt blockiert in Pub Handyempfang
Archivmeldung vom 05.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn es um die soziale Interaktion und Kommunikation zwischen Menschen geht, sind Smartphones heute nicht mehr wegzudenken. Etwas anders sieht dies offenbar ein Gastwirt in der südenglischen Grafschaft Sussex. Um die Gäste seines Pubs "Gin Tub" wieder mehr dazu zu animieren, in direkten persönlichen Kontakt miteinander zu treten und auf den Einsatz moderner Technologien zu verzichten, hat er sein Lokal mit aufwändigen Umbauarbeiten kurzerhand in einen Faraday'schen Käfig verwandelt, der keinerlei Handysignale durchlässt.
"Ich war es einfach leid, zu sehen, wie Menschen in meinen Pub kommen und sich auf keinerlei sozialen Kontakt miteinander einlassen", erklärt Steve Tyler, so der Name des findigen Wirtes, gegenüber "BBC News". Er habe dieser äußerst bedenklichen Entwicklung lange zugesehen, sich dann aber entschieden, etwas dagegen zu unternehmen. "Das musste aufhören. Ich will die Menschen dazu bewegen, sich wieder mit anderen Leuten in ihrer Umgebung auseinanderzusetzen und nicht mit Leuten, die gar nicht im selben Gebäude sind", betont Tyler.
Um seine Entscheidung in die Tat umzusetzen, habe er zunächst über den Einsatz eines Störsenders nachgedacht, sich dann aber dagegen entschieden. "Ich hatte ziemlich viel Kupfer zuhause rumliegen und dachte mir, dass ich das doch einfach in die Zimmerdecke einbauen könnte", schildert Tyler. In Kombination mit Silberfolie, die er in den Wänden seines Pub eingebettet hat, ist auf diese Weise ein Faraday'scher Käfig entstanden, der jegliche Handysignale blockiert.
Überwältigende Rückmeldungen
Und wie haben die Gäste auf die ungewöhnlichen Umbauarbeiten im "Gin Tub" reagiert? "Ehrlich gesagt, läuft alles wunderbar", stellt Tyler klar. "Die Rückmeldungen, die ich bislang bekommen habe, sind überwältigend. Die Leute genießen die Tatsache, dass sie hier keinen Empfang haben und in Ruhe gelassen werden." Es habe nur eine einzige Beschwerde eines Kunden gegeben. "Sie hat sich darüber aufgeregt, dass sie doch ein Signal hatte. Wir haben sie dann einfach an einen anderen Tisch gesetzt", schildert der Gastwirt die Situation.
Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner