Schadcodeschreiber setzen auf schlechtes Update-Verhalten der Anwender
Archivmeldung vom 07.06.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOnlinekriminelle profitieren bei der Infektion von PCs zunehmend von nicht installierten Updates der eingesetzten Browser und deren Komponenten. Dabei liegen gerade nicht geschlossene Sicherheitslücken in Browser-Plugins nach Analysen der G Data SecurityLabs bei Cyberbanden voll im Trend.
Von den Tätern werden bei diesem Verbreitungskonzept keinesfalls nur aktuelle Sicherheitslücken ausgenutzt, dies belegen die aktuellen Schadcode-Analysen für den Monat Mai 2011. Allein im Vormonat hatten es vier von zehn Computerschädlinge der Top 10 auf Java-Sicherheitslücken abgesehen, für die Oracle bereits seit März 2010 ein Update anbietet. Ein weiteres Wachstum verzeichnet der deutsche IT-Security Hersteller bei Schadprogrammen die Adware installiert oder Anwender zur Installation gefälschter Virenschutzprogramme verleiten sollen.
Nach Einschätzung der G Data Experten hat sich die Malware-Industrie seit Ende vergangenen Jahres besonders auf Java-Sicherheitslücken eingeschossen. Entsprechende Computerschädlinge dominieren bereits die Schadcode-Landschaft und haben PDF-Sicherheitslücken unlängst aus der Top 10 verdrängt. „Auch wenn die Anzahl der angebotenen Programm-Aktualisierungen mittlerweile immens ist, so sollten Anwender sich nicht dazu hinreißen lassen, die automatischen Update-Funktionen zu deaktivieren. Dies gilt aber nicht nur für Java, sondern sollte generell für alle eingesetzten Browser-Plugins und für alle auf dem PC installierten Anwenderprogramme gelten“, empfiehlt Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs. Auf der Internetseite www.java.com können Anwender schnell selbst überprüfen, ob sie die aktuellste Java-Version und alle entsprechenden Updates auf ihrem Computer installiert haben.
Potentially Unwanted Programs (PUP)
Eine weitere Zunahme verzeichnen die Experten der G Data SecurityLabs auch bei Schädlingen, die unerwünschte Software, sog. PUPs, auf PCs installieren. Im vergangenen Monat schafften es mit Variant.Adware.Hotbar.1 und Trojan.FakeAlert.CJM gleich zwei Vertreter dieser Gattung in die G Data Malware Top 10.
Die Funktionsweisen der Programme sind unterschiedlich und reichen von ungewollten Wer-beeinblendungen, Installation von Spyware bis hin zur Vermarktung gefälschten Virenschutz-programme (Scareware). Letztere Variante gaukelt Anwendern im Browser eine Infektion des Computers vor. Lediglich der Kauf des beworbenen „Schutzprogramms“ sei anschließend in der Lage das System wieder zu desinfizieren. Opfer, die auf diese Masche hereinfallen, erwerben dann eine vollkommen nutzlose und oftmals gefährliche Software, die statt zu schützen nur weiteren Schadcode herunterlädt, installiert und persönliche Daten stiehlt.
Quelle: G Data Software AG