Rechtdurchsetzung im Internet funktioniert in Deutschland besonders effizient
Archivmeldung vom 24.03.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWährend des eco MMR Kongresses "Internet - (k)ein rechtsfreier Raum?" am heutigen Mittwoch betont der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) e.V., dass die Durchsetzung von Urheberrechten im Internet in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen Ländern gut funktioniere.
Seit der Neueinführung eines zivilrechtlichen Auskunftsanspruchs vor nicht einmal zwei Jahren wurden in mehreren tausend Gerichtsbeschlüssen Provider zur Offenlegung der Inhaber von hunderttausenden IP-Adressen an die Rechteinhaber angehalten. Es bestehe daher keine Notwendigkeit für die Einführung von "two strikes" oder "three strikes"-Verfahren zur Verwarnung und Sanktionierung von Urheberrechtsverletzungen durch die Privatwirtschaft, wie sie von den Rechteinhabern auch in Deutschland gefordert werden.
Gleichzeitig nimmt die Bedeutung des Internets für den Vertrieb von kreativen Inhalten deutlich zu. Die deutsche Musikindustrie hat 2009 bereits 31 Prozent ihres Umsatzes im Internet erwirtschaftet. Die bis zum Jahresende prognostizierten 26,5 Millionen Haushalte mit Breitbandanschluss stellen ein gewaltiges Marktpotenzial dar, das mit den derzeit ca. 40 Online-Musikservices noch lange nicht erschlossen ist. Nach einer am 18. März 2010 veröffentlichten Marktstudie der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) kaufen 87,1 Prozent der Nutzer auch online ein.
Dazu Oliver Süme, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von eco: "Die Contentindustrie ist auf einem guten Weg, aber es gibt noch viel zu verbessern. Gebraucht werden noch mehr neue Geschäftsmodelle, neue Vertriebsstrukturen und Kooperationsmodelle für die Bereitstellung qualitativ hochwertiger digitaler Inhalte. Die Entwicklung eines europaweiten Marktes für digitale Inhalte darf nicht länger durch eine nationale Lizenzpolitik der Rechteinhaber behindert werden."
Quelle: eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.