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Musik und Verkehrslärm sollen Handys laden

Archivmeldung vom 14.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Lumia-Phones: Könnten sich bald selber laden. Bild: nokia.com
Lumia-Phones: Könnten sich bald selber laden. Bild: nokia.com

Geht es nach Forschern an der Queen Mary University of London (QMUL) könnten sich Handys in Zukunft einfach dank Umgebungsgeräuschen wie Musik, Verkehrslärm oder Fußball-Fangesängen aufladen. Das Team hat in Zusammenarbeit mit Nokia einen Nanogenerator entwickelt, der Strom aus durch den Schall verursachten Vibrationen gewinnt. Ein Prototyp in der Größe eines Lumia 925 liefert so eine Spannung, die hoch genug zum Akkuladen ist.

"Mobiltelefone länger laufen zu lassen oder Akkus komplett unnötig zu machen, indem wir verirrte Energie nutzen die uns ständig umgibt, ist ein aufregendes Konzept", meint Joe Briscoe, Postdoc an der QMUL School of Engineering and Materials Science. Er ist Teil eines Teams, das im Vorjahr festgestellt hat, dass Musik die Leistung von Solarzellen verbessert. Aufbauend auf den damaligen Ergebnissen haben die Forscher nun einen Nanogenerator gebaut, der Handys einfach nur mithilfe von Umgebungsgeräuschen lädt. Dazu nutzen sie Nanostäbchen aus Zinkoxid.

Ausreichend Energie herausquetschen

Zinkoxid in Nanostäbchen-Form hat piezoelektrische Eigenschaften. Wenn das Material gequetscht oder gedehnt wird, wandelt es die mechanische in elektrische Energie um. Die Idee, mit entsprechenden Generatoren Handys zu laden, ist auch nicht neu - doch hat bei früheren Versuchen die erzielte Spannung einfach nicht ausgereicht. Dem QMUL-Team dagegen ist es nun gelungen, einen Smartphone-großen Prototypen zu fertigen, der fünf Volt Spannung erzeugt. Das ist zum Akkuladen ausreichend.

Die Forscher beschichten dazu mit einem neuen, günstigen Verfahren beispielsweise Plastikoberflächen. Dazu werden Chemikalien aufgesprüht und dann auf 90 Grad erhitzt. Dadurch wachsen die Generator-Nanostäbchen, die dann mit Vibrationen auf Schallwellen reagieren - sprich Umgebungsgeräusche bewirken jene Verformungen, durch die Strom gewonnen wird. Ein weiterer technischer Durchbruch ist, dass es den QMUL-Forschern gelungen ist auf teure Goldkontakte zu verzichten. Stattdessen kommt vergleichsweise günstige Alufolie zum Einsatz. Damit rücken Handys, die sich dank Musik, Straßenlärm, Fanchören oder ein Telefongespräch selbst laden, ein Stück näher.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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