Web 2.0-Kritiker Andrew Keen prophezeiht das Ende der Gratis-Internets
Archivmeldung vom 29.10.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDem Mitmach-Netz schwinden die Mitarbeiter: Kostenlos für Wikipedia und Open Source-Projekte zu arbeiten, wird man sich schon bald nicht mehr leisten können, sagt US-Journalist Andrew Keen voraus.
Als die New Economy-Blase 2000 platzte, markierte das das Ende des sogenannten Web 1.0. Jetzt stehe, so der US-Autor Andrew Keen, auch das Web 2.0 - und mit ihm Wikipedia und Co. - vor einem frühzeitigen Ende, da in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit die Bereitschaft zu Gratis-Dienstleistungen sinke.
Keen schreibt: "In Zeiten von Massenentlassungen dürfte die Bereitschaft zu kostenloser Arbeit, von der Web-Angebote wie Wikippedia, YouTube, MySpace und Flickr, aber auch Open Source-Projekte profitieren, deutlich sinken. Es wird eine kulturelle Veränderung in der Einstellung gegenüber dem ökonomischen Wert unserer Arbeit geben."
Andrew Keen hat mit seinem Buch "The Cult of the Amateur: How today's Internet is killing our Culture" im vergangenen Jahr nicht nur im Silicon Valley für Furore gesorgt. Die Abrechnung des gebürtigen Briten mit den Verheißungen des Web 2.0 löste in zahlreichen US-Medien und Internetforen heftige Debatten aus.
Keens Streitschrift, die aus dem Bedeutungsverlust der etablierten Medien drastische Kulturverluste ableitet, erschien im September 2008 auch in Deutschland - unter dem Titel "Die Stunde der Stümper. Wie wir im Internet unsere Kultur zerstören."
Andrew Keen ist ein bekannter Internet- und Medienexperte, dessen Kommentare und Einschätzungen von den renommierten Fernsehinformationsprogrammen gefragt sind. Darüber hinaus schreibt der Wahl-Kalifornier u.a. für die New York Times, das Wall Street Journal, Time Magazine.
Quelle: Scheöder - Schömbs PR