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Optischer Schalter revolutioniert Rechenzentren

Archivmeldung vom 16.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
So werden optische Schalter aus Silizium hergestellt.
So werden optische Schalter aus Silizium hergestellt.

Bild: Kyungmok Kwon

Forscher der University of California, Berkeley haben eine Art Polizist zur Regelung des optischen Datenverkehrs entwickelt. Der Schalter lässt optische Datenströme, die über Lichtwellenleiter geleitet werden, passieren oder lenkt sie zu einem neuen Ziel - und das schneller und effizienter als je zuvor. So sollen künftig Datenströme in großen Rechenzentren und Hochleistungscomputern verteilt werden, die im Bereich der Künstlichen Intelligenz und anderen datenintensiven Anwendungen genutzt werden.

240 Signalströme koordinieren

Die Apparatur besteht aus 50.000 Mikroschaltern, die 240 optische Signalströme in die richtige Richtung lenken. Ist ein Schalter aktiv, wird der Strahl um 90 Grad umgelenkt. Ist er ausgeschaltet, geht er geradlinig hindurch. Die Forscher um Ming Wu haben die Schalter mit einer Technik, die auch zur Herstellung von Mikrochips verwendet wird, in ein Plättchen aus Silizium geätzt. Die 240 Schalter passen so auf eine Fläche, die so groß ist wie eine Briefmarke.

"Unsere Schalter sind 10.000 Mal schneller als bisherige", sagt Wu. Die heute genutzten bestehen aus mikroskopisch kleinen Spiegeln, die mechanisch verstellt werden. Jede Bewegung dauert eine Zehntel Sekunde, "eine Ewigkeit verglichen mit den Geschwindigkeiten, mit denen optische Daten übertragen werden", so Wu. Die neuen Siliziumschalter benötigten dafür gerade einmal Bruchteile einer Millionstel Sekunde. Aus diesem Grund seien sie bestens geeignet für sehr schnelle Netzwerke.

Datenströme legen verstärkt zu

In Datenzentren befinden sich tausende Server. Elektrische Schalter regeln dort den Datenverkehr und sorgen dafür, dass sie am vorgegebenen Ziel ankommen und nicht irgendwo in den Weiten des Netzes verloren gehen. "Mit der Zunahme der Datenmengen stoßen wir an die Grenzen dessen, was elektrische Schalter leisten können. Außerdem erzeugen sie soviel Wärme, dass wir die Transistoren, die die Schaltleistungen vollbringen, nicht noch dichter packen können, trotz aller Kühlungsmaßnahmen", unterstreicht Wu.

Eine Weile könne man sich noch behelfen. Doch es müsse jetzt schon darüber nachgedacht werden, wie es weitergehe. Optische Schalter seien ideal, weil sie schnell sind, wenig Strom brauchen und keine Wärme erzeugen. Mechanisch bewegte Spiegel seien keine ideale Lösung, weil sie zu langsam seien und nicht zuverlässig genug, sodass die Gefahr bestünde, dass Informationen abhandenkommen.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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