Nach Twitter: Foursquare und Gowalla
Archivmeldung vom 19.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSie kombinieren soziale Netze mit virtuellem Stadtführer und spielerischen Elementen: die neuen mobilen Applikationen Foursquare und Gowalla, die schon als Nachfolger von Twitter gehandelt werden. Ob sich die Plattformen durchsetzen, hängt nicht zuletzt von ihrem Vermarktungsansatz ab, schreibt das IT-Profimagazin iX in seiner aktuellen Januar-Ausgabe.
Wo bei Twitter die Frage "Was machst Du gerade?" in 140 Zeichen beantwortet werden soll, geht es bei Foursquare und Gowalla um das "Wo bist Du gerade?" Die 140 Zeichen reduzieren sich hier auf einen Button-Klick ähnlich wie beim Geo-Tagging und der Ort ist lokalisiert. Zurzeit ist Foursquare für mehr als 100 Städte international freigeschaltet, in Kürze soll es in allen größeren Städten verfügbar sein.
Als Anreiz bekommen Nutzer für ihre Logins digitale Auszeichnungen, so genannte Badges. So wird derjenige, der einen bestimmten Ort am häufigsten besucht, Mayor (Bürgermeister) und erhält kostenlose Getränke, Mahlzeiten oder Dienstleistungen. Auch bei Gowalla kann man sich an seinen Lieblingslocations - seien es Sehenswürdigkeiten, Restaurants oder Bars - einchecken und diese seinen Freunden mitteilen. Während man bei Foursquare Tipps zu den einzelnen Orten hinterlassen kann, steht bei Gowalla das Entdecken der Stadt im Vordergrund. Hinzu kommt auch hier das Konzept des Suchens, Tauschens und Sammelns von virtuellen Gütern, wie es beispielsweise World of Warcraft erfolgreich vorgemacht hat. Im Vergleich zu Foursquare ist Gowalla reduzierter im Funktionsumfang, dadurch aber wesentlich klarer und intuitiver in der Handhabung. Zudem weist es derzeit eine höhere Zahl von Locations im deutschsprachigen Raum auf als Foursquare.
Auch Twitter tritt als etablierte Größe in Konkurrenz zu den beschriebenen Diensten. So hat der Dienst mit der Freischaltung seiner Geolocation API einen entscheidenden Schritt in Richtung ,Outernet' getan. Darüber hinaus darf man Facebook nicht vergessen, das unter anderem durch den Zukauf von FriendFeed bewiesen hat, dass sich innovative Features und Services auch ,insourcen' lassen.
"Die weitere Entwicklung hängt nicht zuletzt davon ab, wie Foursquare, das derzeit gemäß Expertenmeinung in punkto Venture-Capital-Beliebtheit sowie Nutzungszahlen klar die Nase vorn hat, die nächsten Schritte angeht", meint Jürgen Seeger, iX-Chefredakteur. "Konzentriert sich Foursquare zu stark auf die Erfüllung von Businesszielen und agiert ungeschickt im ,location-based Advertising', hat Gowalla bessere Chancen. Denn auch diese Plattform bietet Raum für Business."
Quelle: iX