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eBay möchte Tochterfirma Skype loswerden

Archivmeldung vom 01.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Internetauktionshaus eBay plant, seine Tochter Skype bis Mitte 2010 in ein separates börsennotiertes Unternehmen umzuwandeln. Erheblicher Widerstand gegen diese Pläne kommt nun allerdings von den Skype-Gründern, die immer noch einige Rechte an der Technologie des VoIP-Dienstes halten.

Der Internetriese eBay, der im Jahr 2008 einen weltweiten Umsatz von über 8,5 Mrd. Dollar erwirtschaftete, verklagt die Joltid Ltd., eine Firma, die im Besitz der Skype-Gründer steht, nun auf Herausgabe der restlichen Rechte am Code der Software. Der Konzern gerät damit in einen veritablen Lizenzstreit mit den Gründern seiner eigenen Tochterfirma - und zieht daraus eine bemerkenswerte Konsequenz. eBay möchte die Skype-Technologie nämlich völlig umkrempeln und mit einer neuen Software auf den Markt treten.

Bekannt wurde der "Plan B" durch einen gesetzlich vorgeschriebenen Fragebogen, den die United States Securities and Exchange Commission (SEC), die Wertpapierkontrollbehörde in den USA, an eBay geschickt hatte und nun beantwortet zurückbekam. Auf diversen Internet-Nachrichtenportalen kursieren bereits erste skurrile Namen für die geplante Schaffung einer neuartigen VoIP-Software, zum Beispiel "Frankenskype" oder "Skypenstein". Analysten argumentieren indes, dass das Skype-Remake imposant floppen könnte, da es schlichtweg nicht funktionieren und noch dazu hohe Kosten verursachen würde. Von eBay war außerdem zu hören, dass man überlegt, Skype vollkommen einzustellen, sollte der Streit mit den Gründern der Software nicht beigelegt werden können. eBay-Unternehmenssprecher John Pluhowski gibt sich jedoch standhaft: "Unsere Pläne, Skype zu separieren, haben sich nicht geändert." Zum gerichtlichen Verfahren, das voraussichtlich nächsten Juni beginnen soll, wollte sich Pluhowski allerdings nicht äußern.

Kenneth Henderson, der in der Kanzlei Bryan Cave LLP als Anwalt arbeitet, hält es nunmehr für ziemlich unwahrscheinlich, dass Skype bereits nächstes Jahr an die Börse geht. "Vor dem IPO müssen sie diese Sache mit eBay klären. Es wird sehr hart werden, einen erfolgreichen Start an der Börse hinzulegen, wenn das Gerichtsverfahren gewisse unliebsame Fakten zu Tage bringt." eBay hat Skype, Anbieter von internetbasierten Telefondiensten, im Jahr 2005 für 2,6 Mrd. Dollar erstanden und dürfte mit der Integration des Unternehmens nicht wirklich zufrieden sein. Gerüchten zufolge wollte man Skype sogar an Google abstoßen, schließlich entschloss man sich jedoch dafür, die Tochterfirma zu separieren und an die Börse zu bringen. 

Quelle: pressetext.austria Jörg Tschürtz

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