Merkel und Polens Ministerpräsident Tusk eröffnen CeBIT
Archivmeldung vom 05.03.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Computermesse CeBIT ist eröffnet. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Montagabend gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des diesjährigen Partnerlandes Polen, Donald Tusk, den Startschuss zu der einwöchigen Veranstaltung gegeben.
In ihrer Eröffnungsrede betonte die Kanzlerin, die Notwendigkeit der politischen Unterstützung des rasanten Wandels in der Welt der Informationstechnologie (IT). Es müsse nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Europäischen Union eine "wirkliche Gründungskultur" entwickelt werden.
Auf der CeBIT in Hannover präsentieren sich vom 5. bis zum 9. März rund 4.100 Hersteller aus etwa 70 Ländern ihre Produkte. Besucher können sich täglich von 9 bis 18 Uhr informieren. Die diesjährige Messe steht unter dem Leitthema "Shareconomy", welches dem Veranstalter zufolge die fünf Top-Trendthemen Cloud Computing, Big Data, Mobile, Security und Industrie 4.0 verbinden soll. Im weitesten Sinne gehe es um das Teilen und Nutzen gemeinsamer Daten, hieß es.
IT-Start-ups: Rösler will deutsche Spitzenposition bis Ende des Jahrzehnts
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) will Deutschland in ein paar Jahren auf einer Spitzenposition bei Firmenneugründungen sehen. "Mein Ziel ist es, bis zum Ende des Jahrzehnts auf das Siegertreppchen zu kommen, was Neugründungen anbelangt - gerade im Bereich IT", erklärte Rösler am Montag zur Eröffnung der CeBIT in Hannover. In der Verknüpfung zwischen klassischer Industrie auf der einen Seite und IT auf der anderen Seite gebe es noch enorme Chancen, so der Minister im "3 Fragen - 3 Antworten"-Interview im YouTube-Kanal der Bundesregierung. Um Start-ups zu fördern werde unter anderem versucht, Investoren aus dem Ausland nach Deutschland zu holen und die steuerlichen Möglichkeiten zu verbessern, wenn erfolgreiche Start-Ups in neue Gründungen reinvestieren.
T-Systems-Chef fordert Kultur des Einverständnisses für das Internet
T-Systems-Chef Reinhard Clemens spricht sich für eine Kultur des Einverständnisses im Internet aus. Verbraucher dürften nicht ungefragt mit Angeboten überschwemmt werden, sagte er im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt". "Er muss in jedem Fall sein Einverständnis geben", sagte Clemens zum Start der weltgrößten Hightech-Messe CeBIT in Hannover. Vor dem Hintergrund der Analyse riesiger Datenmengen, die gemeinhin als Big Data bezeichnet werden, spielt das Verhalten der Verbraucher eine immer größere Rolle. Immer mehr Unternehmen versprechen sich große Geschäfte durch Big Data. Bislang liegt ein Großteil der erhobenen Daten ungenutzt in Datenbanken. Neue Technologien erlauben nun jedoch die Analyse dieser Daten. Damit können Verbrauchern individualisierte Angebote gemacht werden. Datenschützer sehen diesen Trend skeptisch. "Es geht nicht darum, einen gläsernen Menschen zu schaffen", sagte Clemens. Der Verbraucher müsse die Entscheidungshoheit über seine Daten haben. "Am Ende aber gibt der Verbraucher nur sein Einverständnis, wenn er dafür ein interessanten Angebot bekommt, das er einfach nutzen kann", sagte Clemens der Zeitung.
Das Vorhalten und Verknüpfen riesiger Datenbanken ist riskant, weil die Gefahr von Hackerangriffen steigt. "Natürlich steigt das Risiko überall dort, wo zentral Daten gespeichert werden", sagte Clemens. Die Telekom registriere derzeit 400.000 Angriffe pro Tag auf die Netze des Konzerns. Vor zwei Jahren seien es noch 15.000 Angriffe pro Monat gewesen. Für dein Schutz der Daten müssten neue Wege gegangen werden, sagte Clemens. "Ich bin zwar auch für eine Meldepflicht bei Hackerangriffen, die derzeit gesetzlich vorbereitet wird, doch das hilft uns nur bedingt, weil die Informationen viel zu allgemein sind", sagte er. Die Telekom arbeite nun mit einer Handvoll DAX-Firmen daran, einen gezielteren Schutz aufzubauen. Später solle der Kreis auch für andere geöffnet werden. "Wir haben Sensoren in unseren Netzen aufgestellt, die bei Angriffen sofort Alarm schlagen", sagte der T-Systems-Chef. "Wenn wir dann wissen, welche Unternehmen welche Infrastruktur einsetzen, können wir sehr gezielt warnen." Das setze aber Vertrauen voraus. Bislang seien Unternehmen sehr zurückhaltend, diese Informationen preiszugeben.
Branchenverband: Deutscher ITK-Markt wächst um 1,4 Prozent
Der Umsatz in Deutschland mit Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik (ITK) wird 2013 um 1,4 Prozent auf 153 Milliarden Euro steigen. Das teilte der Branchenverband Bitkom zum Auftakt der CeBIT mit. Die Branche werde demnach zur Jahresmitte 2013 erstmals mehr als 900.000 Jobs anbieten, bis zum Jahresende sollen es 907.000 sein. Das entspricht einem Plus von 12.000 Arbeitsplätzen im Jahresverlauf. Die Informationstechnik wird um 2,2 Prozent auf 75 Milliarden Euro wachsen. Und dies, obwohl der Hardware-Markt um 0,3 Prozent auf 21 Milliarden Euro schrumpft. Grund ist vor allem ein deutlicher Umsatzrückgang beim Geschäft mit Desktop-PCs und Notebooks, der aus einer rückläufigen Nachfrage sowie einem starken Preiswettbewerb resultiert. Dagegen boomt der Verkauf von Tablet Computern. Hier erwartet Bitkom einen Umsatzanstieg um rund 11 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.
Quelle: dts Nachrichtenagentur