Paris schlägt Alarm: Sammelt Windows 10 übermäßig private Daten?
Archivmeldung vom 21.07.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie französische Datenschutzbehörde CNIL hat den US-Softwarehersteller Microsoft aufgefordert, sein Betriebssystem Windows 10 in Einklang zu dem französischen Gesetz zu bringen und die Aufzeichnung privater Informationen zu begrenzen, wie die offizielle CNIL-Webseite am Mittwoch berichtet.
Bei der deutschen Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" heißt es weiter: "„Die Datenschutzbehörde CNIL schreibt der Microsoft Corporation vor, die überflüssige Sammlung von Daten sowie die Beobachtung von Aktivitäten der Internetnutzer ohne deren Einverständnis einzustellen“, heißt es in der Mitteilung.
Zudem soll laut CNIL der Datenschutz der User gesichert werden. Dafür hat das US-Unternehmen nun drei Monate Zeit. Werden die Forderungen nicht erfüllt, soll Microsoft eine Geldstrafe in Höhe von 150.000 Euro zahlen.
CNIL zufolge sammelt das US-Unternehmen Microsoft zu viele persönliche Daten über die von den Nutzern heruntergeladenen Apps und deren Nutzungsdauer. Zudem merkt die französische Behörde an, Windows 10 könne gar kontrollieren, welche Seiten konkret im Browser geöffnet würden, um im Weiteren thematisch passende Werbung zu verbreiten.
CNIL kritisiert auch, dass der Zugang zu den Online-Diensten von Microsoft, einschließlich des Nutzerkontos, nicht ausreichend geschützt sei. Um den nötigen aus vier Zeichen bestehenden Pin-Code einzugeben, seien beliebig viele Versuche möglich.
Microsoft Windows 10 ist ein Betriebssystem des US-amerikanischen Unternehmens Microsoft, das am 29. Juli 2015 veröffentlicht wurde. Aktuell sind laut Spiegel Online weltweit rund 300 Millionen Rechner mit dem neuen Betriebssystem ausgestattet. Microsoft bietet Windows 10 noch bis Ende Juli für alle Nutzer von Windows 7 und 8.1 kostenlos an, danach soll ein Upgrade etwa 110 Euro kosten. Am 2. August soll Windows 10 ein großes „Anniversary Update“ bekommen.
Dabei kritisieren viele Nutzer, dass ihre Rechner „Zwangsupdates“ zum Opfer fallen würden. So hatte Microsoft dafür einer Nutzerin aus Kalifornien per Gerichtsentscheidung 10.000 US-Dollar zahlen müssen."
Quelle: Sputnik (Deutschland)