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Roboter zeigt mimisch, wie er sich gerade fühlt

Archivmeldung vom 19.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Neuer Roboter zeigt, wie er sich fühlt.
Neuer Roboter zeigt, wie er sich fühlt.

Bild: Lindsay France/cornell.edu

Forscher haben einen neuen Roboter entwickelt, dem anzusehen ist, ob er gut drauf ist oder traurig. Augen und Augenbrauen signalisieren seine Stimmung. Entwickelt wurde er von einem Team um Guy Hoffmann, Juniorprofessor für Mechanik und Raumfahrt an der Cornell University. Sein Gesicht ist mit einem Gewebe bedeckt, das von fluidtechnischen Aktoren bewegt wird. Diese setzen elektrische Signale in Bewegungen um. Das geschieht mithilfe hydraulischer Flüssigkeiten.

Gesträubte Federn als Anregung

"Ich war immer der Überzeugung, dass Roboter nicht nach dem Vorbild des Menschen designt werden sollten", sagt Hoffmann. Ihm kam es auf die wortlose Kommunikation, beispielsweise zwischen Tieren oder zwischen Tieren und Menschen, an. Dazu gehören die Nackenhaare, die sich bei einem Hund aufrichten, wenn er einem Feind drohen will, oder das Sträuben der Federn bei Vögeln. Das seien unmissverständliche Signale, dass die Tiere erregt oder verärgert sind.

Auch Menschen könnten derartige Signale aussenden und verstehen, so Hoffmann. Allerdings hat Hoffmann noch keine Vorstellung, wie die Fähigkeit seines neuen Computers, den er mithilfe seiner Doktorandin Yuhan Hu gebaut hat, praktisch genutzt werden kann. Mimik könne allerdings eine Möglichkeit sein, mit ihm zu kommunizieren.

Service-Roboter besser verstehen

Hoffmanns Kollege Rob Shepherd lieferte das Fluidik-System. Es musste allerdings modifiziert werden, um den Ansprüchen der Roboterentwickler zu genügen. Normalerweise sind solche Systeme wegen der Pumpen, die die Hydraulikflüssigkeit bewegen, laut und sperrig, ungeeignet also für einen Roboter. Diese Eigenschaften gewöhnten die Experten dem System ab.

Eine Herausforderung besteht für die Forscher darin, die Technik in einen selbstständig agierenden Roboter einzufügen. Bisher könnten soziale Roboter, die beispielsweise bei der Krankenpflege helfen, außer verbal nur mit Gesten kommunizieren. "Wir glauben, dass die sichtbare Veränderung der Haut, die man auch spüren kann, wenn man sie berührt, die Kommunikation zwischen Service-Robotern und Menschen verbessern kann", so Hoffmann abschließend.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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