Hoch auflösende DVD-Filme sind oft ihren Mehrpreis nicht wert
Archivmeldung vom 23.07.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlAuf der Berliner Funkausstellung werden die beiden neuen DVD-Varianten im Mittelpunkt stehen. Die von Toshiba entwickelte HD-DVD hat 30 Gigabyte Speichervolumen, die Blu-ray-Disc, auf die Sony, Panasonic und zahlreiche Hollywood-Studios setzen, sogar 50 Gigabyte - rund zehnmal so viel wie eine normale DVD. Genügend Platz also für Bild und Ton in brillanter Qualität.
Doch die Realität sieht häufig anders aus, wie der Praxistest des Fachmagazins "TV Movie multimedia" zeigt (Ausgabe 8/07, EVT: 24.7.07). Die Redaktion hat aktuelle Filme in allen erhältlichen DVD-Versionen auf ihrer Heimkino-Referenzanlage geprüft.
Ausgerechnet der mehr als 50 Jahre alte John-Wayne-Klassiker "Der schwarze Falke" beeindruckte im Test als HD DVD gegenüber dem gewöhnlichen DVD-Silberling mit famosem Kontrast, natürlichen Farben und hervorragender Schärfe. Dagegen wies Tom Hanks Mondfahrt in "Apollo 13" als HD DVD eine störende Körnung auf und ist den Mehrpreis von rund 50 Prozent gegenüber der Normalversion nicht wert. Auch der Abenteuerfilm "Superman Returns" brachte keinen deutlichen Vorsprung für die teuren Formate: Die Bildqualität war in der preiswerten DVD-Fassung nur unbedeutend schlechter.
Genaues Hinsehen lohnt auch beim Inhaltsverzeichnis der Edel-DVDs: Oft fehlen auf den teuren HD-Versionen beliebte Extras wie aus der Kinofassung herausgeschnittene Szenen oder Interviews mit den Stars. Der Grund: Die Rechteinhaber wollen die Erfolgsstreifen nach einiger Zeit ein weiteres Mal als "Special Edition" vermarkten. Außerdem ist das Bonusmaterial keineswegs immer hoch auflösend aufgenommen.
Fazit der Redaktion: Die Filmindustrie reizt das Potenzial der beiden hochwertigen DVD-Formate noch längst nicht aus und vergrault viele Konsumenten.
Quelle: Pressemitteilung TV Movie multimedia