Erste 3D-HD-Kamera für Handys vorgestellt
Archivmeldung vom 12.05.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Elektronikkonzern Sharp hat heute, Mittwoch, eine Digitalkamera für mobile Geräte vorgestellt, die eine 3D-Videoaufnahme in 720p-HD-Auflösung erlaubt. Die Weltneuheit ist unter anderem zum Einbau in Handys geeignet. Der Konzern will ab Juli 2010 Produktproben bereitstellen und noch in diesem Jahr mit der Massenproduktion beginnen.
Ob das Erstellen von 3D-Video damit zum
Massenphänomen wird, bleibt aber abzuwarten. "Der 3D-Effekt ist sehr
stark vom Abstand zwischen den beiden Objektiven und zum Objekt
abhängig", erklärt Tom Morrod, Leiter des Bereichs TV-Technologie bei
Screen Digest, im Gespräch mit pressetext. Somit werden Kompaktmodule
beispielsweise bei Landschaftsaufnahmen kaum spektakuläre 3D-Bilder
liefern.
3D-Videotelefonie denkbar
"Die einzige Anwendung, die ich mir langfristig wirklich vorstellen könnte, wäre 3D-Videotelefonie", meint der Analyst. Denn gerade bei Gesichtern nahe an der Kamera werde die 3D-Aufnahme auch mit Kompaktmodulen gut funktionieren. Allerdings sei angesichts der schwachen Durchsetzung normaler Videotelefonie der Markt für die 3D-Variante all zu groß ist.
"3D-Videos
oder -Bilder aufzunehmen und auf dem Fernseher wiederzugeben, wäre eine
Möglichkeit", sagt Morrod. Denn verschiedene Brillen-Systeme und auch
autostereoskopische Displays, wie sie für Handys geeignet sind, können
ohne große Probleme die gleichen Videosignale verwerten. Allerdings sei
aufgrund der eng zusammen liegenden Objektive bei Kompaktmodulen
zweifelhaft, ob bei Gebäude- oder Landschaftsaufnahmen aus größerer
Entfernung ein wirklich beeindruckender 3D-Effekt entsteht, so der
Analyst.
Kompaktes 3D-Modul
Das Sharp-Modul nutzt das klassische 3D-Prinzip, mit zwei Kameras gleichzeitig unterschiedliche Bilder für das linke und rechte Auge zu schießen. Trotz kompakter Form verspricht das Modul diverse wichtige Bildbearbeitungsfunktionen. Es bietet laut Sharp eine Farbsynchronisations-Funktion für linkes und rechtes Bild, die Farb- und Helligkeitskorrekturen durchführt, eine zeitliche Synchronisation der Einzelsignale und eine optimierte Bildausrichtung. Ferner kommt eine Fast-Readout-Technologie zum Einsatz, um mit den Bildsensoren wirklich 3D-Videos in HD-Auflösung aufnehmen zu können.
Quelle: pressetext.austria Thomas Pichler