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Botnet-Viren befallen Smartphones und wirbeln während der Weltmeisterschaft Staub auf

Archivmeldung vom 06.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Niko Korte / PIXELIO
Bild: Niko Korte / PIXELIO

Neue Viren auf Mobiltelefonen, die unter Namen wie "Free World Cup VOD" getarnt waren, wurden letzte Woche vom Mobile Security Center von NetQin Mobile Inc. entdeckt. Am 23. Juni gab es über 500 Beschwerde-Fälle.

Die Viren wurden als ShadowSrv.A, FC.Downsis.A, BIT.N und MapPlug.A identifiziert und waren in kleine Mobiltelefon-Spiele integriert, wo sie den Nutzer dazu bringen sollten, die infizierte Software herunter zu laden. Sobald dies geschehen ist, wird das Gerät vom Sender des Virus' kontrolliert. Diese Methode zur Übertragung von Viren ist dieselbe wie die eines "Botnet", daher werden die Viren als "Botnet-Viren" bezeichnet.

Der Ausdruck "Botnet" (deutsch auch Botnetz) beschreibt im Allgemeinen Sicherheitsbedrohungen für PCs. Auf einer Reihe von Computern läuft hierbei eine Anwendung, die ausschliesslich vom Eigentümer der Software-Quelle gesteuert und manipuliert wird. Botnet kann sich auch auf ein legitimes Netzwerk mehrerer Computer beziehen, die Programmprozesse miteinander teilen. Das Ziel des Virenschreibers ist nicht bekannt, doch das Ausbreitungsmodell der drei Viren weist darauf hin, dass sich Botnets auf Mobiltelefonen im Aufschwung befinden und eine wachsende Bedrohung darstellen.

"Die wahrhafte Explosion von mobilen Anwendungen hat Smartphones zu einem verlockenden Ziel für Virenschreiber gemacht. Zahlreiche Sicherheitsbedrohungen, die bisher lediglich, wie auch Botnet, auf PCs zu finden waren, bedrohen nun immer mehr auch Mobilgeräte, um die finanziellen Interessen zu maximieren", erklärt Dr. Lin Yu, CEO von NetQin.

Nach Angaben des Sicherheitsdiensts für Mobilfunk senden diese Viren entweder direkt Nachrichten an alle Kontakte des Adressbuchs oder an zufällig ausgewählte Telefonnummern durch eine Verbindung zum Server. In beiden Fällen erhöht sich dadurch die Telefonrechnung des Nutzers. Ausserdem löscht der Virus die Nachrichten des Nutzers im Postausgang für E-Mails und SMS. Die vom Virus gesendeten Nachrichten haben Titel, die die aktuellsten Themen betreffen, beispielsweise "Free World Cup VOD", die beliebteste Blind-Date-Fernsehsendung, usw. Alle Nachrichten beinhalten Verlinkungen auf schädliche Webseiten, die der Nutzer erst sehen kann, wenn er bereits auf den Link geklickt hat und somit in die Virenfalle getappt ist.

Ziel dieser Botnets sind Mobilgeräte, die mit S60 (3.0) und 5.0-OS laufen. Geschätzte 100.000 Mobilgeräte waren nach Aussagen des Mobile Security Center von NetQin Mobile Inc. betroffen. NetQin hat jetzt seine Virendatenbank aktualisiert, um sicherzustellen, dass die Nutzer zumindest für bestimmte Zeit geschützt sind. In der Zwischenzeit arbeitet der Sicherheitsdienst auch eng mit den Netzanbietern zusammen, um die bösartigen Verlinkungen zu blockieren und sie daran zu hindern, sich weiter auszubreiten.

Quelle: NetQin

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