Bochumer Wissenschaftler knacken iTan-Verfahren
Archivmeldung vom 12.11.2005
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Freigeschaltet durch Jens BrehlUm das Onlinebanking für die Kunden sicherer zu machen, verstärken viele Kreditinstitute ihre Sicherheitsmaßnahmen und stellen ihre Verfahren auf das sogenannte iTAN-System um. Hierbei muss der Kunde nicht mehr eine beliebige Transaktionsnummer (TAN) von einer Liste zur Bestätigung seiner Überweisung im Internet eingeben. Der Computer der Bank fragt vielmehr eine ganz bestimmte TAN ab.
Dieses Verfahren galt als sicherer als das
herkömmliche TAN-Verfahren. Nummern, die Betrüger bei Phishing-Attacken
ergaunert hatten, waren so wertlos, da es sehr unwahrscheinlich ist,
dass vom Bank-PC gerade die erschlichene TAN abgefragt wird.
Wissenschaftlern der Universität Bochum ist es nun gelungen, das sicher
geglaubte iTAN-Verfahren zu knacken. Dies berichtet das Handelsblatt.
Die
Software-Experten benötigten nach eigenen Angaben gerade mal einen Tag
für ihren Coup. Sie lotsen den Bankkunden auf eine gefälschte
Internetseite und fragten im Rahmen eines vorgetäuschten
Sicherheitschecks die Zugangsdaten ab. Nachdem sie sich eingeloggt
hatten, fragten sie in einer weiteren Mail, die immer noch den
Sicherheitscheck zum Vorwand hatte, die iTAN ab und tätigten damit die
Überweisung. Der simple Trick liegt einfach darin, Zugangsdaten und TAN
zeitversetzt abzufragen. Die Betrüger lassen sich, nachdem sie sich
eingeloggt haben, vom Computer der Bank die erforderliche TAN ermitteln
und fragen diese gezielt vom Kunden ab.
Nach Ansicht des
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bietet auch
der Versand von TAN per SMS keine Sicherheitsgarantie. Die derzeit
einzig sichere Lösung würden nach BSI-Angaben Banking-Verfahren bieten,
in denen Kartenlesegeräte zum Einsatz kommen (z.B. HBCI). Diese werden
von Bankkunden allerdings nicht bevorzugt, da mit diesen Geräten die
Bankgeschäfte nur vom heimischen PC aus erledigt werden können.
Quelle: Pressemitteilung Banktip.de