Bitte keine Werbung
Archivmeldung vom 01.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTU-Wissenschaftler stellen auf der IFA Verfahren vor, Werbung in Videostreams sicher aufzuspüren und auszuschalten.
Bisher konnten unerwünschte Werbesendungen in Fernseh- und Videostreams nur
aufgefunden und markiert werden. Wissenschaftler der TU Berlin erfanden nun ein
Verfahren, das unerwünschte Werbung sicher erkennen und automatisch entfernen
kann. Das System wird nun weltweit erstmalig auf der Internationalen
Funkausstellung Berlin am Stand der TU-Servicegesellschaft, Halle 5.3
vorgestellt.
Zeit ist Geld - auch beim Betrachten von Videos oder
Fernsehsendungen, zum Beispiel im Internet. Nicht jeder ist bereit, den
Werbestrategen seine Zeit zu opfern. Es gibt zwar inzwischen Systeme, die
potenzielle Werbeinhalte erkennen können. Es haperte jedoch bislang an der
Zuverlässigkeit.
Die neue, am Fachgebiet Nachrichtenübertragung der TU
Berlin von Prof. Dr.-Ing. Thomas Sikora entwickelte Technologie, ermöglicht nun
eine deutlich zuverlässigere Erkennung in Echtzeit. Die Erfinder um Dr.-Ing.
Ronald Glasberg identifizierten bei Tests mit repräsentativen Videosequenzen 93
Prozent der vorhandenen Werbung. Über 99 Prozent der Inhalte, die keine
Werbesendungen waren, wurden auch als solche erkannt.
Diese hohe
Zuverlässigkeit beruht auf der speziellen Auswahl und Verarbeitung von
werbetypischen Merkmalen. So genannte Deskriptoren gemeinsam mit einem
Klassifikationssystem ermöglichen eine größtenteils vollständige automatische
Bearbeitung von Videoinhalten. Die Technologie ist sowohl für den Massenmarkt
interessant, zum Beispiel in Verbindung mit Rekordern zur Videoaufzeichnung, als
auch für Unternehmen, zum Beispiel zur automatischen Klassifikation von
Videodaten für das Internet und Suchmaschinen. Die Erfindung ist bereits zum
Patent angemeldet und wird von der ipal GmbH vermarktet, mit der die TU Berlin
bereits seit 2001 eine aktive Patentierungs- und Verwertungspolitik betreibt.
Die ipal ist der gemeinsame Patentverbund der Berliner Hochschulen. Die ipal
prüft dabei die Schutzfähigkeit und das Verwertungspotential einer
technologischen Entwicklung. Sie sorgt für einen ausgewogenen, dem Wert der
Technologie angepassten Rechtsschutz und engagiert sich für eine zeitnahe
Vermarktung der Innovation.
Das Fachgebiet Nachrichtenübertragung von
Prof. Thomas Sikora ist Teil des Instituts für Telekommmunikationssysteme. 25
wissenschaftliche Mitarbeiter befassen sich dort in Forschung und Lehre
hauptsächlich mit der inhaltsbasierten Analyse, Beschreibung, Segmentierung,
Klassifikation und Codierung von Sprach-, Audio- und Videodaten. Aktuell ist das
Fachgebiet auch an dem europäischen Exzellenznetzwerk K-Space, 3DTV und an der
Standardisierung der verlustlosen MPEG-4-Audiocodierung beteiligt.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.