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Webseite des neuen Teilchenbeschleunigers gehackt

Archivmeldung vom 13.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Kurz nach Beginn des ersten Testlaufs des neuen Teilchenbeschleunigers LHC (Large Hadron Collider) im Europäischen Kernforschungszentrum CERN hat die griechische Gruppe Greek Security Team eine Webseite, die mit dem 12.500 Tonnen schweren CMS-Detektor (Compact Muon Solenoid) zu tun hat, gehackt, allerdings ohne größeren Schaden zu verursachen.

Mit diesem Detektor, dem weltweit größten supraleitenden Magneten, hofft man, möglicherweise aus der Kollision von Protonen entstehende Teilchen wie das Higgs-Teilchen oder supersymmetrische Teilchen nachweisen zu können. Durch den CMS-Detektor wurde beim Test am 10. September bereits der erste Strahl durchgeleitet.

Die griechische Hackergruppe war, wie der Telegraph berichtet, auf die in Folge den Angriffs noch nicht wieder zugängliche Seite cmsmon.cern.ch eingedrungen und hatte sich über die für die Sicherheit zuständigen IT-Experten lustig gemacht. Sie wurden als eine "Gruppe von Schuljungen" bezeichnet. Weiter warnten die Hacker, dass man sie in Ruhe lassen soll, und erklärten, sie hätten keine Absicht, die Arbeit mit dem Teilchenbeschleuniger zu stören.

Ihren Hack wollen sie offenbar als hilfreichen Hinweis verstanden wissen: "Wir haben euch die Hosen heruntergezogen", so stand auf der Webseite, "weil wir euch nicht sehen wollen, wie ihr nackt herumlauft und nach einem Versteck sucht, wenn die Panik ausbricht." Möglicherweise spielen die Hacker dabei auf die Ängste von Manchen an, dass durch die Experimente etwa ein Schwarzes Loch entstehen könnte, das die Erde verschlingt. Die Seite cmsmon.cern.ch dient als Portal zwischen den Computern hinter der Firewall und der Öffentlichkeit. Von hier lassen sich alle Informationen aus dem CMS abfragen.

Angeblich hätten die Hacker, wenn sie in ein zweites Computernetz eingedrungen wären, auch Teile des Detektors ausschalten können, wie ein "Insider" dem Telegraph mitteilte. James Gillies, der Sprecher von Cern, sagte, dass offenbar kein Schaden verursacht wurde. Jemand habe nur demonstrieren wollen, dass CMS zu hacken ist, aber das sei schnell entdeckt worden: "Wir haben mehrere Netzwerkebenen, ein Netzwerk, das allgemein zugänglich ist, und ein sehr viel sichereres für die wichtigen Dinge, mit denen der LHC betrieben wird", sagte er.

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