Medienbranche noch nicht fit für 3D
Archivmeldung vom 21.08.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit der 3D-Technologie setzt die Medienbranche in ihrer künftigen Entwicklung derzeit alles auf eine Karte. Sowohl Anbieter von Inhalten, Fernsehsender und Pay-TV-Betreiber als auch Hardware-Hersteller von TV- und Mobilgeräten oder Spielekonsolen wollen an dem Kuchen mitnaschen. Allerdings stolpern die Marktteilnehmer momentan noch über so manche Wachstumshürde, wie die Unternehmensberatung Frost & Sullivan aufzeigt. Mehr Content wird nur allmählich verfügbar und die Preise für Geräte sind zu hoch. Noch steckt der 3D-Markt in seinen Kinderschuhen.
Die "Zusatzleistung Dreidimensionalität" wird Frost zufolge sowohl beim Abo-Vertrieb von Inhalten als auch beim Absatz 3D-fähiger Geräte ein Schlüsselfaktor für Wachstum im Medienmarkt sein. Der Fokus der Industrie liegt dabei auf Mobilität und Home-Entertainment. Insbesondere der Mangel an Inhalten stellt den gesamten Sektor derzeit aber vor eine Herausforderung. So sendet nur eine begrenzte Anzahl von Pay-TV-Sendern 3D-Inhalte aus. Auch in Hollywood mahlen die Mühlen laut Medienberichten wieder langsamer, nachdem trotz des Avatar-Booms mehrere dreidimensionale Produktionen gefloppt sind.
Zwar sind Geräte wie 3D-fähige Blu-ray-Player und Fernseher inzwischen auf dem Markt verfügbar. "Die Anzahl der für dieses Jahr vorgesehenen 3D-Filme bleibt jedoch sehr gering, was die Attraktivität für Konsumenten verringert." Angesichts der gleichzeitig hohen Kosten verkaufen sich die neuen Modelle nur schleppend. Dabei arbeiten die Hersteller in der Content- und Hardware-Entwicklung intensiv an neuen Lösungen. Bis der im Kino erzielte Erfolg der 3D-Technologie auch im Home-Entertainment Fuß fasst, wird aber noch "einige Zeit" vergehen, sagt Frost-Analyst Adrian Drozd. Erst die Verfügbarkeit von Inhalten wird die Öffnung zum Massenmarkt ermöglichen.
Quelle: pressetext.deutschland Manuel Haglmüller