Wissenschaftler bekämpfen Spam bei E-Mails und SMS
Archivmeldung vom 10.06.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakSpams in Form von unerwünschten digitalen Werbemails bei E-Mails, SMS, Blogs und Instant Messaging sind für Privatnutzer ärgerlich, für Unternehmen können sie sogar geschäftsschädigend sein. Vor allem wenn die Spams so massiv versendet werden, dass sie Datenleitungen und Server regelrecht verstopfen. Dieser Spamflut hat nun Dr. Tobias Eggendorfer, Informatiker an der Universität der Bundeswehr München, zusammen mit Wissenschaftlern anderer Universitäten den Kampf angesagt.
Die Wissenschaftlergruppe um Dr. Tobias Eggendorfer von der Universität der Bundeswehr München fand sich eher zufällig zusammen. “Während der Konferenz Sicherheit im April in Saarbrücken entstanden unter Kollegen intensive Diskussionen zu diesem Thema”, erinnert sich Eggendorfer. Mit anderen Wissenschaftlern wollte der Informatiker die Problematik weiter vertiefen und organisierte gemeinsam mit Dr. Guido Schryen von der RWTH Aachen ein erstes Treffen Anfang Juni in Wien.
Spam ist vor allem juristisches Problem
Ihre Schwerpunkte sieht die Gruppe in der präventiven Bekämpfung
unerwünschter Massennachrichten in den verschiedenen, modernen
Online-Kommunikationsplattformen, wie E-Mail, Instant Messaging und
Blogs, aber auch SMS-Spam. Ein erstes Ziel des zweitägigen Workshops
bestand darin, die wissenschaftliche Community besser zu vernetzen und
die gegenseitigen Forschungsschwerpunkte besser kennen zu lernen.
Dadurch sollen Forschungsaktivitäten in dem Bereich besser gebündelt
werden und durch die Zusammenarbeit neue Konzepte entstehen. Die
Wissenschaftler waren sich einig, dass Spam, obwohl die Filter das
Problem heutzutage gut vor den Nutzern verbergen, nur Symptome
kurieren. “Bald kommt die nächste Spamwelle, die wieder die Filter
überrennt”, prognostiziert Eggendorfer. Dr. Guido Schryen von der RWTH
Aachen betonte, dass Spam kein rein technisches Problem sei, es müssen
auch ökonomische, soziologische und juristische Fragen geklärt werden.
Dr. Wilfried Gansterer, Dozent an der gastgebenden Universität Wien, ergänzte, dass Spam nicht nur die Nutzer schädige, sondern auch Provider und durch Seiteneffekte, wie Rufschädigung und Phishing-Kampagnen, auch Unternehmen und Banken massiv schädige. Unter Phishing- Kampagnen versteht man das Versenden von Mails mit einer gefälschten Absenderadresse einer vertrauenswürdigen Institution, mit dem Ziel, persönliche Daten zu gewinnen.