Google bedroht 21-Jährigen Informatik-Studenten wegen Privatnutzung von Videoinhalten
Archivmeldung vom 04.07.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Internet-Riese aus dem Silicon Valley geht derzeit gegen den deutschen Informatik-Studenten Philip M. vor und beschuldigt ihn, der Verletzung von Google's Vertragsbedingungen. Philip M. betreibt einen Online-Dienst, der es Menschen erlaubt, eine Kopie von einem öffentlichen YouTube Video FÜR DEN PRIVATEN GEBRAUCH anzufertigen. Dem Studenten wurde gedroht, ihn mit Klagen zu überziehen, sollte er nicht unverzüglich seinen Dienst einstellen.
Als Reaktion auf die Forderung hat Philip M. eine öffentliche Petition auf CHANGE.ORG gestartet, die innerhalb weniger Tage mehr als 220.000 Menschen unterzeichnet haben. Philip M. hat Google mehrfach um eine Gespräch gebeten: Eine Bitte, die Google bisher konsequent abgelehnt hat.
Um seinen Standpunkt zu bekräftigen, hat er ein Rechtsgutachten veröffentlicht. Dieses beschäftigt sich mit den Anschuldigungen von Google und kommt zu dem Resultat, dass diese ungerechtfertigt sind und seine Dienstleistung durch das deutsche Recht auf eine Privatkopie geschützt ist. Google zeigte sich wenig beeindruckt durch die Ergebnisse des Gutachtens und die extrem populäre Petition. Es werden weiterhin alle Drohungen gegen den Studenten aufrecht erhalten und der Wunsch nach einem klärenden Gespräch wird immer noch abgelehnt.
In einer kürzlich veröffentlichen Erklärung sagt der IT-Student außerdem, dass er schon seit Jahren versucht hat, mit Google in Kontakt zu treten. Er möchte dies auch weiterhin versuchen, obwohl er laut eigener Aussage in der Vergangenheit immer schlecht von Google behandelt und sogar beklaut wurde. Laut seiner Meinung ist es Google technisch nicht möglich, diese Dienstleistung zu unterbinden, solange die Videos öffentlich abrufbar sind. Durch diese Aktion würden die Nutzer nur zu weniger vertrauenswürdigen Anbietern getrieben werden.
Petition: http://www.change.org/freedomonyoutube
Quelle: PMD Technologie UG (ots)