Start frei fürs Handy-TV: Siemens präsentiert mobiles Fernsehen
Archivmeldung vom 06.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn die Bilder laufen lernen: Die Fußball WM wird zum Testlauf für das Fernsehen auf dem Handy und spätestens zu den Olympischen Spielen 2008 soll der Durchbruch im Massenmarkt gelingen. Ausprobieren können CeBIT-Besucher mobiles Fernsehen aber schon auf der Messe:
Am Stand A31 in Halle 26 zeigt Siemens live, wie das Ganze
funktioniert und welche Innovationen die Handy-Benutzer erwarten
können. Unter anderem wird demonstriert, dass mobiler Rund-funk mehr
kann, als TV-Inhalte auf einen kleinen Bildschirm zu bringen: Mit
Mobilfunkverbindungen als Rückkanal wird Handy-TV interaktiv, und
der Zuschauer kann unmittelbar in das Programm einbezogen werden.
Zur Fußballweltmeisterschaft wird es in Deutschland erstmals
größere Pilotversuche mit dem Handy-Fernsehen geben. Dabei geht es um
die richtige Technik für das Mobile Broadcasting, also die
Übertragung handygerechter TV-Sendungen. "Handygerecht" bedeutet vor
allem, dass die Bilder gestochen scharf auf dem Handy-Display zu
sehen sind und die begrenzte Bildschirmgröße berücksichtigt wird. Für
Fußballübertragungen etwa müssen die Live-Bilder so bearbeitet
werden, dass bei Totaleinstellungen der Fußball auf dem Spielfeld
nicht nur als winziger Punkt zu sehen ist. Dazu wird in das Bild
hineingezoomt und der vergrößerte Bildausschnitt "near live" gesendet
- wegen der notwendigen Bearbeitung mit einer kurzen Verzögerung.
Nicht zu verwechseln ist Mobile Broadcasting mit Streaming mittels
Unicast-Methode, also dem einseitigen Abruf von Videos über
Breitband-Mobilfunktechnologien wie UMTS. Diese Technik wird von den
großen Mobilfunkanbietern in Deutschland längst angeboten. Bis es so
weit auch mit dem Handy-TV ist, muss zunächst einmal die
Standard-Frage geklärt werden. Wie so oft bei ganz jungen
Technologien kämpfen auch beim Mobile Broadcasting verschiedene
Technologien um die Vorherrschaft. So wird das Turnier der Top-Kicker
auch zur Bewährungsprobe für die beste Technik. Im Finale: DMB und
DVB-H. DMB (Digital Multimedia Broadcast) basiert auf dem Standard
für digitalen Hörfunk DAB (Digital Audio Broadcast). DVB-H (Digital
Video Broadcasting - Handheld) dagegen basiert auf DVB-T, der
Technik für die terrestrische Übertragung des digitalen Fernsehens
(DVB - Terrestrial).
Eine deutsche Besonderheit: Hierzulande ist Rundfunk Ländersache,
und die Bundesländer müssen sich erst bei der Frequenzvergabe über
die Zuordnung der Frequenzbänder einigen. Spätestens zu den
olympischen Sommerspielen 2008 sollte Handy-TV dann aber auch in
Deutschland breit verfügbar sein. Dazu Stefan Schneiders,
Mobile-TV-Produktmanager bei Siemens Communications: "Olympia live
aufs Handy - die Sommerspiele 2008 werden nicht nur in Deutschland
den Durchbruch im Massenmarkt bringen. Weltweit werden dann bis zu
100 Millionen Zuschauer mobil fernsehen."
Der Siemens-Bereich Communications - und mit ihm die gesamte
Mobilfunkbranche - favorisieren ganz eindeutig DVB-H. Mit dieser
Technologie ist es möglich, über mobile Geräte TV problemlos auch
innerhalb von Gebäuden oder U-Bahnen zu empfangen und eine größere
Programmvielfalt anzubieten. Statt nur vier bis acht DMB-Programme,
sind mit DVB-H bis zu 30 Handy-TV-Programme machbar. Zudem lassen
sich mit DVB-H interaktive Dienste einfacher realisieren, als
Rückkanal dienen Mobilfunkverbindungen. Dann sind ganz neue Services
möglich, etwa Sportwetten, Voting für den "Superstar", das "Tor des
Monats" oder interaktive Werbeformate und Handy-TV-Shopping-Kanäle.
DVB-H Fernsehen live auf der Messe
In Zusammenarbeit mit einem Broadcaster deckt
DVB-H-Rundfunktechnik von Siemens den Großraum Hannover zur CeBIT mit
DVB-H-Fernsehen ab. So können die CeBIT-Besucher die auf der Messe
von mehreren Herstellern und Mobilfunkunternehmen präsentierten neuen
DVB-H-Endgeräte und Prototypen gleich testen - ausgestrahlt werden
Fernsehprogramme unter anderem von ARD, ZDF, Sat1 und DSF. Dann wird
auch ein entscheidender Vorteil der Siemens-Technik erkennbar: Sie
ist standardisiert und funktioniert ohne weiteres mit Endgeräten der
allermeisten Anbieter. Am Stand von Siemens selbst ist nicht nur das
komplette Mobile-Broadcasting-Equipment zu sehen, sondern auch, wie
sich die Zuschauer mit Siemens-Technik über Mobilfunkverbindungen
interaktiv in das Programm einbringen können - gezeigt wird dies am
Beispiel eines Städtequiz.
Siemens Communications.
Der Bereich Siemens Communications ist einer der weltgrößten
Anbieter in der Telekommunikations-Industrie. Das Unternehmen bietet
ein komplettes Portfolio innovativer Lösungen für die Sprach- und
Datenkommunikation. Sein umfassendes Angebot reicht vom Endgerät bis
hin zu komplexen Netzinfrastrukturen und Dienstleistungen für
Unternehmen, Mobilfunk- und Festnetzbetreiber. Der größte Bereich der
Siemens AG ist in mehr als 160 Ländern vertreten und erzielte mit
rund 54.500 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2005 (30. September) einen
Umsatz von über 13 Milliarden Euro.
Mehr über Siemens Communications unter http://www.siemens.de/communications
Quelle: Pressemitteilung Siemens AG