"New World": Amazon steigt in MMO-Markt ein
Archivmeldung vom 14.12.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittE-Commerce-Riese Amazon plant ein eigenes Massively Multiplayer Online Game (MMO) namens "New World". Bei MMOs handelt es sich um Videospiele, die eine gewaltige Zahl an Spielern gleichzeitig online spielen können. New World ist ein Action-Rollenspiel mit einem historischen Setting, das jedoch auch fantastische Elemente enthält. Das Spiel soll im Mai 2020 erscheinen und Amazon dank einer starken Rechenleistung zu einer führenden Position bei Online-Games verhelfen.
"Müssen einiges bieten"
"Amazon hat sich hier viel vorgenommen. Es ist extrem schwierig, erfolgreich in den MMO-Markt einzusteigen. Spieler müssen langfristig überzeugt werden, damit sie regelmäßig den Monatsbeitrag zahlen. Dazu kommt, dass es bereits viele etablierte Spiele wie 'World of Warcraft' gibt, gegen die sich ein neues MMO beweisen muss. Amazon muss einiges bieten, den Geschmack der Spieler treffen und viel Geld in eine starke Infrastruktur investieren", meint Games-Experte Hans Solar gegenüber pressetext.
Der Startpreis von New World liegt in den USA bei 40 Dollar (etwa 35 Euro). Das Spiel ist im 17. Jahrhundert angesiedelt, jedoch handelt es sich bei der Spielwelt um die fiktive, fantastisch angehauchte Insel Aeternum. Laut den Entwicklern handelt es sich bei New World um ein Action-Rollenspiel, das gewaltige Schlachten bieten soll. Es ist sowohl möglich, alleine zu spielen, als auch gegen andere Spieler anzutreten. Insgesamt 100 Spieler sollen gleichzeitig an einer Schlacht teilnehmen können. Die Entwickler versprechen eine "lächerlich hohe Rechenleistung", die es einer gewaltigen Zahl von Spielern ermöglicht, mit einer riesigen Welt zu interagieren.
Vorwurf des Kolonialismus
Die Ankündigung von New World hat nicht nur Stürme der Begeisterung ausgelöst. Bereits jetzt hat das Setting des MMOs zu Kontroversen geführt. Die Gaming-Website "Polygon" kritisiert, dass die Spieler-Avatare, deren Aufgabe es unter anderem ist, die gefährliche Wildnis der Insel Aeternum zu "zähmen", an britische Kolonialherren erinnern. Die untoten Wesen, die sie dabei bekämpfen, würden dagegen anhand ihres Designs wie einheimische Kulturen wirken.
Scott Lane, Chefentwickler von New World, weist den Vorwurf der Glorifizierung des Kolonialismus indes zurück. Das sei eine "falsche Interpretation" des Spiels. "Die Menschen, die auf diese Insel kommen, werden durch Gier korrumpiert." Die Gegner im Spiel seien keine wehrlosen Einheimischen, sondern durch Gier verdorbene Menschen.
Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas