Verband der deutschen Internetwirtschaft: Schleswig-Holsteins Datenschützer soll vernünftig werden
Archivmeldung vom 07.10.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchleswig-Holsteins oberster Datenschützer Dr. Thilo Weichert führt einen einsamen Kampf gegen Unternehmen und Facebook-Nutzer in seinem Bundesland: Sein Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz droht Unternehmen Bußgelder an und mahnt öffentliche Stellen ab, die Facebook-Fanpages betreiben oder den populären Gefällt mir-Button verwenden. Mit seiner Initiative stößt er sogar in der Staatskanzlei auf Unverständnis. eco, der Verband der deutschen Internetwirtschaft, distanziert sich von Weicherts Drohungen gegen Unternehmen: Sein Vorgehen gegen ein alltägliches Kommunikationsmittel ist aus Sicht des Verbandes völlig kontraproduktiv.
"Dr. Weicherts Kampf gegen Unternehmen und die Bevormundung von Internetnutzern ist sinnlos und gefährlich. Nach außen entsteht der Eindruck, dass Datenschützer die Kommunikation ins 20. Jahrhundert zurückführen wollen", ärgert sich Oliver Süme, bei eco Vorstand für Recht, Regulierung und Politik. "Wir wollen alle einen hochwertigen Datenschutz, und die deutsche Internetwirtschaft arbeitet hier im internationalen Vergleich vorbildlich. Mit seinem Alleingang schadet Dr. Weichert diesem Anliegen massiv und erweckt einen völlig falschen Eindruck." Nach Ansicht von eco besteht die Aufgabe der Datenschützer darin, einen konstruktiven Dialog zu fördern und Unternehmen zu einem transparenten und verlässlichen Umgang mit Daten zu bewegen - nicht darin, eine Branche abzustrafen, für die Datenschutz ein hohes Gut und Voraussetzung für erfolgreiche wirtschaftliche Tätigkeit ist.
Quelle: eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. (ots)