Trojaner auf dem Vormarsch
Archivmeldung vom 22.09.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bedrohung ist meist nur einen Mausklick entfernt: Viren, Trojaner oder Spionageprogramme - die Gefahren durch digitale Schädlinge im Internet sind stark gestiegen. Das ergab eine Auswertung des COMPUTERBILD-Sicherheits-Centers: Die Experten verzeichneten von Mai bis Mitte September eine dramatische Zunahme der Schadprogramme um 44 Prozent.
Für das Sicherheits-Center sind täglich 150 Computer im Einsatz, um Schädlinge zu identifizieren. Der Anti-Viren-Experte von COMPUTERBILD, Olaf Pursche, kommentiert die alarmierenden Zahlen: "Fast alle Arten von Schadprogrammen legten kräftig zu. Waren es im Mai rund 237.000 erfasste Schädlinge, sind es jetzt schon rund 342.000." Trojaner sind mit momentan fast 102.000 Schadprogrammen (plus 37 Prozent) die häufigsten Schädlinge. Mit ihnen können Gauner befallene Computer beispielsweise fernsteuern.
Gefährliche Rootkits (Tarnschädlinge) gab es zu Beginn der COMPUTERBILD-Messungen gerade mal elf. Auch diese Bedrohung ist mit einer Zunahme auf fast 150 Rootkits drastisch gestiegen (plus 1236 Prozent). Einen Zuwachs von je 46 Prozent verzeichneten Hintertür-Programme (46.000) und Bots (24.000). Die Zahl der polymorphen, also sich ständig verändernden Viren, stieg auf 18.000 (plus 70 Prozent). Auch die Bedrohung durch andere Schädlingsarten wie Viren, Würmer und Keylogger hat stark zugenommen. Ausnahme: Bei Makroviren gab es im Auswertungszeitraum einen leichten Rückgang (minus 1 Prozent) auf rund 2.400 Schädlinge.
Weiteres besorgniserregendes Ergebnis der COMPUTERBILD-Messungen: Viele Schadprogramme gelangen nicht mehr über die klassischen Einfallswege wie verseuchte E-Mail-Anhänge auf den heimischen Computer. "Die Internet-Mafia verbreitet ihre modernen Schädlinge immer mehr über gekaperte oder nachgebaute Internetseiten", so Olaf Pursche. "Schon beim Besuch einer so infizierten Seite wird die Schadsoftware durch Sicherheitslücken unbemerkt auf den PC übertragen." Ein zuverlässiges und ständig aktualisiertes Internet-Schutzpaket sei deshalb absolutes Muss für jeden Computer.
Quelle: COMPUTERBILD