Unternehmer gegen Softwarepatentierung
Archivmeldung vom 15.06.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie "Unternehmer gegen Softwarepatentierung" starten die Aufklärungskampagne "Patentfrei sichert IT-Arbeitsplätze", um die Öffentlichkeit auf die Bedrohung zehntausender Arbeitsplätze in Deutschland und der EU durch Softwarepatente aufmerksam zu machen.
Die 450 Unternehmer werden
dabei durch den Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und
den Berufsverband Selbständige in der Informatik (BVSI) unterstützt.
Am 5. Juli wird das Europa-Parlament über die umstrittene
Richtlinie "Patentierbarkeit computerimplementierter Erfindungen"
abstimmen. Die Kampagnenseite "patentfrei.de" enthält zahlreiche
Statements von Unternehmern, welche die gravierenden negativen
Auswirkungen auf die Softwarebranche erläutern, falls die aktuelle
Richtlinienvorlage unverändert verabschiedet würde. Auf der Webseite
finden Unternehmer, Politiker und Privatpersonen die Kernargumente
der Diskussion, Hintergründe und konkrete Hinweise, wie sie mithelfen
können, die gesetzliche Festschreibung der Patentierbarkeit von
Software in Europa zu verhindern.
Ein Unternehmer, der die Stimme erhebt, ist Stefan Richter,
Geschäftsführer der Firma freiheit.com mit 30 Mitarbeitern, eines der
derzeit erfolgreichsten Unternehmen der Hamburger IT-Branche:
"Software-Patente bieten Verwertungsgesellschaften und
Großunternehmen die Möglichkeit, kleine innovative Firmen mit
unfairen Mitteln aus dem Markt zu drängen. Das bringt
Rechtsunsicherheit, verhindert Innovation und kostet uns
Arbeitsplätze. Darum: "Nein" zu Software-Patenten!"
Diese Einschätzung teilt auch Mario Ohoven, Präsiden des BVMW:
"Softwarepatente laufen den Interessen der zumeist mittelständischen
Softwareunternehmen in Deutschland diametral entgegen. Es droht der
Verlust zehntausender Arbeitsplätze und ein massiver
Innovationsrückgang bis hin zum völligen Innovationsstopp."
Dr. Dirk Bisping, Vorstand des BVSI bekräftigt diese
Befürchtungen: "Wir sehen in dem geplanten Gesetz zu Softwarepatenten
in der jetzt vorliegenden Form eine klare Existenzbedrohung für
deutsche Software-Unternehmen."
Über die Unternehmerinitiativen gegen Softwarepatentierung
Die Unternehmer gegen Softwarepatentierung sind derzeit in sieben
Bundesländern mit eigenständigen Initiativen vertreten. Bundesweit
haben sich 450 Unternehmen den Initiativen angeschlossen. Die
Initiativen setzen sich für eine Änderungen der Richtlinienfassung
des Ministerrats im Sinne des Gegenentwurfs des EU-Parlaments vom
September 2003 ein.
Die Initiativen werden unterstützt vom Bundesverband
mittelständische Wirtschaft (BVMW) und dem Berufsverband der
Selbständigen in der Informatik (BVSI).
Quelle: Pressemitteilung Unternehmer gegen Softwarepatentierung