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Google-Chef plädiert für Regulierung selbstfahrender Autos

Archivmeldung vom 28.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Totalüberwachung: In Deutschland läuft der Wettlauf um die beste Überwachung aller Menschen und Aktivitäten (Symbolbild)
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Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der Chef des Internetkonzerns Google, Sundar Pichai, hat sich für die Regulierung selbstfahrender Autos ausgesprochen. "In einem solchen Bereich kann eine durchdachte Regulierung sinnvoll sein", sagte Pichai der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" auf die Frage, wen ein Auto töten soll, wenn es einen Unfall nicht mehr vermeiden kann.

Letztendlich solle man "als Gesellschaft entscheiden, wie es funktionieren soll, und sicherstellen, dass unsere Systeme diese Regeln befolgen". Der Google-Chef versprach Zurückhaltung bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz: "Heute funktionieren die modernen maschinellen Lernmodelle eher wie eine Blackbox." Ihre Entscheidungen seien nicht nachvollziehbar. "Wenn es einen wichtigen Anwendungsfall gibt, in dem das Handeln des Computers unserer Ansicht nach erklärbar sein muss, und wir das nicht schaffen, dann werden wir damit nicht weitermachen", so Pichai weiter. Aus diesem Grund halte sich Google auch in Sachen Gesichtserkennung zurück. "In Bereichen wie der Gesichtserkennung stellen wir heute nicht einmal eine universelle Programmierschnittstelle zur Verfügung. Wir wären technisch dazu in der Lage, aber wir tun es nicht - aus Sorge, dass jemand die Daten missbrauchen könnte", sagte Pichai der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Für Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung erheben französische Behörden ein Bußgeld in Höhe von 50 Millionen Euro. Dagegen verteidigte sich Pichai: Der Konzern werde gegen die Entscheidung gerichtlich vorgehen.

"Wir haben die europäische Datenschutz-Grundverordnung sehr unterstützt. Hunderte von Mitarbeitern haben vor der Implementierung viele Monate lang an der Umsetzung gearbeitet", so der Google-Chef. "In diesem Fall glauben wir, dass wir einen Einwilligungsprozess für personalisierte Anzeigen entwickelt haben, der für unsere Nutzer so transparent und unkompliziert wie möglich ist. Wir haben ihn nach den Vorgaben der Aufsichtsbehörden und mit Rückmeldung von vielen Nutzertests entwickelt, die wir selbst durchgeführt haben", so Pichai weiter. Auch Googles Steuermoral verteidigte Pichai: "Wir zahlen Steuern, in den vergangenen zehn Jahren betrug unser durchschnittlicher Steuersatz 26 Prozent. Als Unternehmen mit Sitz in den Vereinigten Staaten zahlen wir die meisten Steuern dort. Das ist nicht anders als bei einem deutschen Unternehmen, das seine Steuern in Deutschland zahlt."

Pichai selbst wuchs in Indien auf, mit zwölf Jahren hatte seine Familie noch kein Telefon. "Mir hat es nie an irgendwas gefehlt. Ich hatte viele Freunde und meine Familie um mich, also all jene Menschen, die mir wichtig waren", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Welt sei komplexer geworden und er sei sich nicht sicher, ob "wir diese Komplexität immer wollen, aber sie ist ein Teil der modernen Welt. Manchmal vermisse ich die Einfachheit. Aber das gilt wahrscheinlich für viele Menschen". Über Computer las der Google-Che f vor allem in Büchern. "Die Phantasie ist sehr mächtig. Als Kind war ich immer von Technik fasziniert. Ich las viel über Computer und verstand, was sie waren, bevor ich sie wirklich nutzen konnte", so Pichai.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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