Windows 7: Wenig Hürden für alte PCs
Archivmeldung vom 21.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMorgen, Donnerstag, startet Windows 7 und der Handel setzt große Erwartungen in das neue Betriebssystem. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Microsoft allein in Deutschland 15 Mio. Alt-PCs auf das neue Windows umrüsten will. Für Kunden stellt sich damit freilich die Frage, ob ihre alten Computer denn tatsächlich für das neue Betriebssystem geeignet sind und sich etwa der direkte Umstieg von XP lohnt.
"Bei Rechnern, die älter als fünf Jahre sind, könnte es Probleme mit Komponenten geben", meint dazu Peter Endres, Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb beim Vor-Ort-Servicedienstleister Cervis, im Gespräch mit pressetext. Computer neueren Datums dagegen sollten nach Cervis-Ansicht in der Regel ohne nenneswerte Hardware-Probleme auf die Heimkunden-Standardversion Windows 7 Home Premium aufrüstbar sein.
Sparsamer als Vista
"Der Leistungsbedarf von Windows 7 sollte auf dem Niveau von XP liegen", betont Endres. Dementsprechend ist damit zu rechnen, dass viele ältere PCs, die mit dem Ressourcenfresser Vista nicht oder schlecht klar kamen, unter Windows 7 betrieben werden können. Allerdings könnte es bei älteren PCs Probleme mit Treibern für Komponenten oder Peripheriegeräte geben, so Endres - eine Tatsache, die auch Microsoft selbst betont.
Für XP-User kommt hinzu, dass ein Upgrade im Gegensatz zu Vista eine vollständige System-Neuinstallation bedeutet. "Windows 7 ist allein von den Sicherheitsmechanismen her einem XP sicher vorzuziehen", meint aber Endres. Deshalb und aufgrund der moderneren Gestaltung sei ein Umstieg bei ausreichender Hardware zu empfehlen - selbst, wenn vielleicht nicht alle Windows-7-Funktionalitäten genutzt werden können.
Mindestvoraussetzungen
Die Mindestvoraussetzungen für Windows 7 Home Premium umfassen zunächst einen Ein-Gigahertz-Prozessor und eine DirectX 9-Grafiklösung, die zumindest WDDM 1.0 unterstützt. Bei einem 32-Bit-Prozessor sind außerdem ein Gigabyte (GB) RAM sowie 16 GB freier Festplattenplatz erforderlich; für die 64-Bit-Version erhöht sich dies auf zwei GB RAM und 20 GB Speicherplatz. Außerdem heißt es recht unverbindlich: "Für bestimmte Features ist ggf. erweiterte oder zusätzliche Hardware erforderlich."
Damit scheint Windows 7 letztendlich nicht ganz als heilende Antwort auf das "Vista Capable"-Marketingdesaster geeignet. Denn für dieses Logo haben eine 800-Megahertz-CPU, 512 Megabyte RAM und eine Grafikkarte ohne WDDM gereicht. Nutzern, die das Fehlen des Aero-Interface bei Vista Home Basic beklagt haben, wird also der Sprung auf Windows 7 unter Umständen gar nicht offen stehen.
Netbook-Nische
Aero fehlt auch bei einer Nischenversionen des neuen Betriebssystems, Windows 7 Starter. "Das ist eine spezielle Edition von Windows 7 für die Verwendung auf Netbooks und in puncto Sicherheit ein vollwertiges Windows", betont Robert Lampl, Leiter der Bereiche Online Services und Windows bei Microsoft Österreich, gegenüber pressetext. Vor Beschwerden über eine begrenzte Funktionalität fürchtet man sich offenbar nicht. "Der Funktionsumfang von Windows 7 Starter steht in der Beschreibung von Windows 7 Starter, daher sehen wir hier kein Risiko", so Lampl.
Ultimative Anforderungen
Im Enterise-Bereich bietet etwa T-Systems einen Windows-7-Umrüstservice für Unternehmen, denen das Analystenhaus Gartner in der Vorwoche zu frühen Upgrades geraten hat. Der Fokus des Angebots liegt auf der großkundenorientierten Enterprise Edition, deren Funktionsumfang jenem von Windows 7 Ultimate entspricht. "Prinzipiell würden wir sagen, dass im PC-Bereich mindestens ein Q35-Chipsatz - lieferbar etwa seit Ende 2007 - erforderlich ist. Seitens der Komponenten sollte eine Core-2-Duo-CPU, 2 GB RAM und eine 80 GB HDD vorhanden sein", meint T-Systems-Pressesprecher Norbert Riepl auf Anfrage von pressetext.
Wer genauer wissen will, ob sein PC Windows-7-tauglich ist, kann den von Microsoft bislang nur in einer Betaversion bereitgestellten Update Advisor herunterladen: http://www.microsoft.com/windows/windows-7/get/upgrade-advisor.aspx
Quelle: pressetext.austria(Thomas Pichler)