PC-Virenjäger Kasperski warnt vor Zunahme globaler Hacker-Attacken
Archivmeldung vom 20.06.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts immer häufiger auftretender globaler Hacker-Attacken warnt der russische Software-Entwickler und PC-Virenjäger Jewgenij Kasperski: "Ich fürchte, dass das Netz bald zum Kriegsschauplatz wird, zur Plattform professioneller Attacken auf lebenswichtige Infrastruktur." Auf die Frage, wann es so weit sei, antwortete Kasperski in einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel": "Gestern. Solche Attacken hat es schon gegeben."
So hält auch der Russe es für die wahrscheinlichste Erklärung, dass der virtuelle Super-Killer Stuxnet eine amerikanisch-israelische Erfindung sein könnte: "Eine hochprofessionelle Arbeit übrigens, die mir wirklich Respekt abnötigt, viele Millionen Dollar kostete und über viele Monate hinweg von einem Team hochqualifizierter Ingenieure betreut worden sein muss." Aber selbst für den großen Stromausfall, der Teile Nordamerikas im August 2003 lahmlegte, macht Kasperski mittlerweile PC-Schädlinge verantwortlich: "Ich bin mir heute ziemlich sicher, dass diese Katastrophe von einem Virus ausgelöst wurde." Er will überdies nicht ausschließen, dass hinter vielen der aktuellen Hacker-Attacken heute Regierungen stecken. Terroristen hätten das Netz bislang zwar vor allem für Kommunikation, Propaganda und zur Rekrutierung neuer Mitglieder und Finanzquellen genutzt. "In Zukunft allerdings müssen wir mit Cyber-Attacken auf Fabriken, Flugzeuge und Kraftwerke rechnen."
Kasperski zum "Spiegel": "Dieser Krieg ist nicht zu gewinnen. Er kennt nur Täter und Opfer. Alles, was wir erreichen können, ist, zu verhindern, dass da draußen alles außer Kontrolle gerät."
Quelle: dts Nachrichtenagentur