Dreifach löscht am besten
Archivmeldung vom 29.08.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDaten löschen – für die meisten PC-Benutzer ist das ein Mausklick oder Tastendruck. In Sekundenschnelle liegen die Daten im virtuellen Papierkorb. Wird dieser dann vom Nutzer geleert, ist alles weg – für immer, meinen die meisten. Ein gefährlicher Trugschluss!
Denn mit einigen Tricks und Kniffen lassen sich so einfach gelöschte Daten wieder herstellen. Und das ist besonders brisant, wenn die Festplatte oder der Computer verkauft wird und ein Fremder so private Dokumente, E-Mails, Passwörter, Bilder und vieles mehr einsehen kann. Damit gelöschte Daten tatsächlich für immer weg sind, reicht die Löschfunktion über PC-Bordmittel nicht aus. Das versprechen aber Spezialprogramme. COMPUTERBILD hat in der aktuellen Ausgabe sieben von ihnen getestet (Heft 19/2009, ab Montag im Handel).
Daten sind nur dann wirklich sicher gelöscht, wenn sie mit anderen Daten überschrieben werden. Das gilt für Festplatten wie auch für USB-Speicherstifte und Speicherkarten. Genau das machen Löschprogramme: Sie überschreiben die zu löschenden Daten so oft mit Zahlenfolgen aus Nullen und Einsen, dass diese nicht mehr lesbar sind. Dieses Prinzip variiert je nach Software und unterscheidet sich nur in der Zahl der Überschreibvorgänge und der Datenmuster. Die getesteten Kandidaten bieten meist mehr als ein Verfahren an. COMPUTERBILD empfiehlt das dreifache Überschreiben nach dem US-Standard DoD – ein Kompromiss zwischen Sicherheit und Löschdauer. Damit dauert das Löschen einer 140 Gigabyte Festplatte rund eine Stunde, beim Peter-Gutmann-Verfahren (35-faches Überschreiben) über 13 Stunden.
Ergebnis des COMPUTERBILD-Tests: Fast alle Testkandidaten löschen Daten absolut zuverlässig. Nur auf Ascomp Secure Eraser ist kein Verlass, weil das Programm Datenreste übrig lässt – Note „mangelhaft“. Verschiedene und sichere Löschfunktionen, eine einfache Bedienung und verständliche Erläuterungen bietet der unumstrittene Testsieger O&O Safe Erase 4.0 (29,90 EUR). Einziger Nachteil ist die etwas geringe Löschgeschwindigkeit. Der zweitplatzierte HD-Shredder (19,90 EUR) entfernt Daten doppelt so schnell, löscht aber keine einzelnen Dateien und Ordner, sondern nur komplette Datenträger. Die meisten Programme kommen mit allen Speichermedien zurecht. Drei der getesteten Programme – Active Killdisk, Drive Scrubber, DBAN – gibt es nur in englischer Sprache.
Quelle: COMPUTERBILD