HDTV: Bei der Übertragung von hoch auflösendem Fernsehen lauern noch Tücken
Archivmeldung vom 16.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHoch auflösendes Fernsehen ist die Technologie der Zukunft. Das hat die erste Live-Übertragung einer Bundesliga-Begegnung in HDTV durch den Pay-TV-Sender "Premiere" Anfang Dezember bewiesen. Jetzt gilt es, bis zur flächendeckenden Einführung von HDTV die letzten Tücken zu beseitigen.
Das berichtet
das Fachmagazin "video" in seiner aktuellen Ausgabe (2/2006).
Erstmals haben die "video"-Experten über 100 HDTV-fähige
Fernsehgeräte und Beamer auf ihre Praxistauglichkeit im Zusammenspiel
mit dem bislang einzigen HDTV-Empfänger, dem DS 810 HD von Pace,
geprüft. Mit dem Ergebnis: Die meisten Geräte zeigen in Verbindung
mit dem Pace Bilder in zuvor nicht erreichter Qualität. Vereinzelt
treten aber noch Bild- und Tonstörungen auf.
Probleme kann es geben, wenn die Verbindung zwischen HDTV-Receiver
und Fernsehgerät über eine so genannte HDMI-Schnittstelle aufgebaut
wird, so "video". Störungen tauchen vor allem dann auf, wenn die
HDMI-Leitung über einen AV-Receiver vom HDTV-Receiver zum
Fernsehgerät geführt wird. Die möglichen Folgen sind kurze Aussetzer
in der Übertragung der Bild- und Tonsignale. "video"-Tipp: Bis die
Hersteller für dieses Problem Lösungen parat haben, sollten Anwender
die HDMI-Leitung ohne Umweg direkt zum TV oder Projektor legen.
Darüber hinaus klappt die Verbindung um so sicherer, je kürzer das
Kabel ist. So verbesserte der Wechsel von 15 Meter auf fünf Meter
lange HDMI-Kabel im Test die Übertragungsqualität deutlich.
Eine weitere Fehlerquelle lauert hinter dem Kopierschutz für
HDTV-Sender, dem so genannten "High-Bandwidth Digital Content
Protection", kurz HDCP. Auch wenn das Fernsehgerät oder der Beamer in
der Lage ist, dieses Verschlüsselungssystem zu entziffern, kann es
beim Umschalten auf einen kopiergeschützten Sender zu kurzen
Bildverfärbungen sowie Knacken in den Lautsprechern kommen. In
einigen Fällen hält die Störung sogar länger an. Der Grund: Da
verschiedene Hersteller HDMI-Treiberbausteine für DVD-Player,
Fernsehgeräte und HDTV-Receiver liefern, können sich deren
Signaltakte und -Formen im Nano-Sekundenbereich voneinander
unterscheiden. Im Falle HDCP-geschützter Inhalte fragt beispielsweise
der HDTV-Receiver ab, ob sich des TV-Gerät an die Spielregeln des
Kopierschutzes hält. Auf diese Frage muss der TV nach einer
bestimmten, sehr kurzen Zeit antworten. Kommt es dabei zu
Verzögerungen, bricht die Kommunikation und damit Signalübertragung
ab. Verschwinden die Fehler nicht nach einigen Sekunden, muss der TV
neu gestartet werden. Nach Informationen von "video" arbeiten die
Hersteller aber schon daran, diese Schwachstellen zu beseitigen.
Quelle: Pressemitteilung "video"