Browser-Zusatzprogramm soll Datensammler enttarnen
Archivmeldung vom 03.01.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Schrei nach Datenschutz im Internet wird immer lauter. Experten halten Web-Wanzen für einen Verstoß gegen das deutsche Datenschutzrecht. Das Browser-Zusatzprogramm Ghostery zeigt nun den Usern, ob ihr Surfverhalten ausgespäht wird und kann die Spione direkt blockieren.
Web-Wanzen - auch Zählpixel genannt - sind kleine Bilder oder Elemente auf Webseiten, die eine Aufzeichnung der Logdatein und deren Analyse ermöglichen, welche oft für statistische Auswertungen verwendet werden. Da diese Web-Wanzen dem Serverbetreiber den Zugriff auf zahlreiche personenbezogene Daten ermöglicht, sind sie datenschutzrechtlich umstritten.
Durch soziale Erweiterungsmodule wird der Spielraum solcher Zählpixel noch mehr ausgebaut. Nicht nur die User sozialer Netzwerke tauschen sich über diese Vorrichtungen aus. Sie durchleuchten alle Benutzer und senden die Informationen an Facebook und Co weiter. Für die Surfer sind diese Wanzen hingen unsichtbar.
Mehr Schutz im digitalen Raum
Das Surfen im Internet hinterlässt einen digitalen Fingerabdruck des Users. Die erforschten Daten werden an Marktforschungsinstitute weitergeleitet, um sie zu analysieren und auszuwerten. Dabei handelt es sich oft um sehr persönliche Informationen. Ein Facebook-Account für diese Bespitzelung ist nicht notwendig.
Experten weisen darauf hin, dass die Nutzer dem Gesetz zufolge ausführlich über die sie betreffende Datenverarbeitung informiert werden müssen. Da es im digitalen Raum rechtlich gesehen noch verhältnisweise wenige Sanktionen gibt, soll Ghostery den Usern dazu dienen, sich im Internet zu schützen. Das Zusatzprogramm ist für Firefox, Safari, Google Chrome, Opera, Internet Explorer und als Mobile-Version für iOS-Geräte verfügbar.
Quelle: www.pressetext.com/Jana Seywald