Geheimnishüter für's Handy
Archivmeldung vom 20.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm Geldautomat, im Büro, im Online-Shop oder bei der Internet-Auktion, überall sichern Passwörter und PINs den Zugang, und ständig werden es mehr. Um Nutzer vor dem Vergessen von Geheimnissen zu bewahren und Zugangsdaten besser zu schützen, haben Entwickler am Fraunhofer-Institut SIT mit dem MobileSitter eine Software für Handy und PDA entwickelt, die Geheimnisse angriffssicher verschlüsselt und die Zugangsinformationen jederzeit auf dem Mobiltelefon zur Verfügung stellt.
Mit dem MobileSitter muss der Nutzer sich nur noch ein Master-Passwort merken,
um alle seine Passwörter, PINs und TANs sicher zu verwalten. "Im Gegensatz zu
anderen Produkten bietet der MobileSitter hohe Sicherheit und
Benutzerfreundlichkeit", sagt Projektleiter Ruben Wolf, "wir haben ein neues
Verfahren entwickelt, das einen Angreifer, der an die abgespeicherten
Geheimnisse gelangen möchte, zur Verzweiflung treibt". Vom 23. bis zum 26.
Oktober zeigen die Fraunhofer-Forscher die Neuentwicklung auf der Computermesse
Systems in München (Halle B3, Stand 122/123).
Der MobileSitter liefert
Hackern keinerlei Informationen bzgl. der sicher hinterlegten Passwörter, selbst
wenn das Handy in die falschen Hände gelangt und Hacker versuchen, an das
verwendete Master-Passwort bzw. die gespeicherten Geheimnisse zu gelangen. "Als
Angreifer kann man die verschlüsselten Daten eines Handys leicht auf einen
Rechner übertragen und dort mit speziellen Hackertools Millionen von
Master-Passwörtern innerhalb einer Sekunde ausprobieren", so Wolf. "Wenn der
Angreifer feststellen kann, ob ein getestetes Master-Passwort falsch oder
richtig ist, wie dies bei anderen Produkten oftmals der Fall ist, kann er unter
Umständen das korrekte Master-Passwort ermitteln und somit an alle Geheimnisse
gelangen." Anders beim MobileSitter: Bei Eingabe eines falschen Master-Passworts
liefert der MobileSitter keine Fehlermeldungen, sondern generiert falsche
Passwörter, die jedoch für einen Hacker nicht als solche zu erkennen sind. "Ein
Angreifer, der das richtige Master-Passwort nicht kennt, weiß also nicht, dass
es sich um falsche Passwörter, PINs und TANs handelt, da die Passwort-, PIN- und
TAN-Regeln auch bei der Berechnung der falschen Geheimnisse berücksichtigt
werden", so Wolf. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten haben Angreifer
deshalb keine Chance, an die Geheimnisse des MobileSitters zu gelangen.
Darüber hinaus bietet der MobileSitter besonderen Benutzungskomfort,
z.B. durch die Bereitstellung sicherer Im- und Exportfunktionen, mittels welcher
sich die verschlüsselten Geheimnisse jederzeit sichern und auf andere Endgeräte
übertragen lassen. Das neue Verfahren der Fraunhofer-Forscher nutzt die weltweit
anerkannte AES-Verschlüsselung und ist bereits als Patent eingereicht. Die
Software wurde speziell für mobile Endgeräte entwickelt und funktioniert auf
Handys und PDAs, die Java ME unterstützen und mindestens eine Display-Breite von
160 Pixeln besitzen. Eine Version für den PC, die den MobileSitter noch
benutzerfreundlicher macht, wird derzeit entwickelt.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.