Datenretter warnen: Virtuelle Server als Datenfalle
Archivmeldung vom 12.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der IT-Branche werden virtuelle Umgebungen gerade in Sparzeiten immer beliebter. Wer nicht mehrere Server nebeneinander aufstellen, betreiben und warten will, greift gerne zu Virtualisierungstechnologien, die alles auf einer einzigen starken Maschine bündeln. Das hat den Vorteil, dass der Server besser ausgelastet ist, Anschaffung und Betrieb sind günstiger.
Doch Experten für Datenrettung warnen vor den Schattenseiten dieser Technologie, vor allem davor, dass selbst kleine Fehler oft eine große Wirkung haben: "Mit virtuellen Servern kann man sehr leicht sehr viel Schaden anrichten", sagt Nicolas Ehrschwendner, Geschäftsführer bei Attingo Datenrettung in Wien. Löscht man etwa auf einem Server irrtümlich eine Datei, ist das meistens leicht korrigierbar. Löscht man jedoch einen ganzen virtualisierten Server - und das nur mit einem Mausklick - sind damit gleich der gesamte Server und sämtliche Daten verloren. "Bedienungsfehler sind bei virtualisierten Umgebungen sehr häufig. Das ist eine Zeitbombe, wenn keine Sicherungen vorhanden sind", warnt Ehrschwendner.
Auch technische Defekte potenzieren sich in der Wirkung: "Wenn auf dem 'echten' Server ein Defekt auftritt, ist nicht nur ein Server betroffen, sondern in der Regel gleich alle", so Ehrschwendner.
Tatsächlich häufen sich in letzter Zeit Fälle, in denen Datenretter zu virtuellen Systemen gerufen werden. Eine Datenrettung ist dabei möglich, in vielen Fällen jedoch aufwendiger. Der Grund: Die Dateisysteme sind oft proprietär (d.h. im Eigentum des Herstellers und geschützt) und daher auch nicht dokumentiert. "Wir betreiben laufend zeit- und kostenintensives Reverse-Engineering, um den Kunden im Ernstfall schnell helfen zu können", sagt Ehrschwendner.
Quelle: Attingo Datenrettung GmbH