Massenklagen und Abmahnwellen nehmen rapide zu
Archivmeldung vom 10.08.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErbittert wehrt sich die Medienindustrie gegen den wirtschaftlichen Schaden durch Piraterie. Mit entsprechend harten Bandagen geht sie immer häufiger gegen individuelle User vor, die Inhalte unerlaubt im Internet teilen. Massenklagen stehen insbesondere in den USA bereits an der Tagesordnung. Hierzulande machen Anwaltskanzleien primär mit Abmahnungen erfolgreich Jagd auf Filesharer. Die eröffneten Fälle haben dabei zuletzt neue Rekordwerte erreicht.
Während in Deutschland 2010 nach einem Plus von rund 28 Prozent fast 576.000 Abmahnschreiben verschickt wurden, hagelt es in den Staaten massenhaft Klagen. Mehr als 200.000 User hat die Medienbranche allein seit dem letzten Jahr angezeigt, wie aus einem Google-Doc-Spreadsheet über die noch rund 145.000 offenen Fälle hervorgeht. Die Beschuldigten haben angeblich urheberrechtlich geschütztes Material im Web verteilt - vorwiegend über BitTorrent und eDonkey. Insgesamt liegen die Forderungen laut TorrentFreak im Bereich mehrerer Hundert Mio. Dollar.
Der jüngsten Abmahnstatistik der Initiative Abmahnwahn-Dreipage http://abmahnwahn-dreipage.de zufolge könnten die Geschäfte deutscher Kanzleien mit Abmahnungen in diesem Jahr erstmals seit 2005 zurückgehen. Am häufigsten treiben sie bei Filesharern aber weiterhin Gebühren wegen der Verteilung von MP3s, Spielfilmen und Pornos ein. Gleichermaßen dienen die Massenklagen in den USA der Industrie primär, um per Gerichtsbeschluss an die Daten der User zu gelangen. In den meisten Fällen bieten die Rechteinhaber gegen eine Entschädigung eine außergerichtliche Einigung an.
Quelle: www.pressetext.com / Manuel Haglmüller