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Philips sieht Zukunft im Internet-TV statt bei 3D

Archivmeldung vom 23.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das Internet erobert zunehmend die Wohnzimmer. Bild: philips
Das Internet erobert zunehmend die Wohnzimmer. Bild: philips

Das Medium Fernsehen wird durch die Einbindung des Internets nachhaltig verändert. Die 3D-Technologie wird zwar zum Standard, ob der Hype zum Boom wird ist aber zu bezweifeln. Damit rechnet Christoph Puhl, Verantwortlicher für Produkttraining bei Philips Österreich, im pressetext-Interview. Schon heute hat jeder vierte neu verkaufte Fernseher den Webzugang integriert und 700.000 Menschen in Deutschland und Österreich nutzen diesen auch regelmäßig. "Ziel ist es aber, dieses Wachstum weiter rasant zu halten", erklärt Puhl.

Das Thema 3D-TV, das im laufenden Jahr in aller Munde ist, bleibt in den Augen des Philips-Produkttrainers auf lange Sicht ein "nice-to-have". In absehbarer Zeit seien kaum eigene Film- oder 3D-Kanäle der Sender zu erwarten, wenngleich der Verbrauchermarkt bereits 3D-Kameras mit zwei Linsen bietet. Für Gamer durchaus interessant, sei für Normalkonsumenten die Handhabung der nötigen Brille auf Dauer mühsam. "Hin und wieder ein 3D-Filmabend in der Familie ist attraktiv, doch mehr ist nicht realistisch. Die meisten Menschen besuchen auch weiterhin normale Kinos, obwohl es Filme in 3D gibt", so Puhl.

Entsprechend solcher Erwartungen wird Philips ab Herbst die 3D-Funktion bei TV-Geräten der 8000er- und 9000er-Serie als aufrüstbares Add-on anbieten. Statt der integrierten Version gibt es somit eine externe Senderbox und Aktivbrillen. Viel mehr Aufmerksamkeit widmet der niederländische Hersteller hingegen dem Thema IPTV, also der Einbindung des Internets auf dem Fernsehbildschirm. Hier hebt sich Philips von den Mitbewerbern durch das laut Puhl derzeit umfangreichste Portfolio hervor.

Alleingang mit HTML

Das Angebot beinhaltet einerseits Video-on-Demand-Streaming. Weiters nutzt der Philips-Dienst "NetTV" bisher als einziger eine für Consumer-Electronics-Geräte optimierte Variante von HTML, was die optische Anpassung von Webinhalten für den Fernseher deutlich erleichtert. "Statt bloß internationale Sport- und Wetterseiten können wir damit erstmals auch lokalen Content wie etwa Portale von Regionalmedien anbieten", so der Experte. Theoretisch seien alle Webinhalte abrufbar, Einschränkungen gebe es allerdings bei Flash-Elementen.

So wie die Gerätehersteller zunehmend auf den Trend aufspringen, rüsten sich auch immer mehr Medienkonzerne für das Internet-Fernsehen. Beinahe jede große Sendeanstalt besitzt heute eine Online-Videothek, wobei Puhl als einen wichtigen Vorreiter im deutschsprachigen Raum die Arte-Mediathek http://videos.arte.tv sieht. "Da dieser Kanal die Vermarktung eigener Produktionen wesentlich erleichtert und die Kundenbindung stärkt, werden alle Sender mittelfristig nachziehen."

Rote Taste mit hohem Potenzial

Ein Schritt, der zur weiteren Verbreitung des Internet-TVs noch aussteht, ist für Puhl der Ausbau der Red-Button-Funktion, die derzeit noch in Kinderschuhen steckt. "Es geht darum, beim Sehen einer Fernsehsendung per Tastendruck auf eine Seite zu gelangen, die Hintergrundinfos zum Thema liefert." Was verlinkt wird, entscheidet die Sendeanstalt, derzeit sind es in der Regel bloß die jeweiligen HbbTV- oder Teletext-Seiten. "Hier speziellen Content allein für den Zeitrahmen der Ausstrahlung anzubieten, bedeutet einiges an Aufwand. In Zukunft wird man um dieses Thema aber nicht herumkommen."

Quelle: pressetext.austria Johannes Pernsteiner

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