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Neugierige Krankenkassen nutzen Apps zur Datensammlung

Archivmeldung vom 02.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
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Krankenkassen entwickeln Apps, um Körperdaten ihrer Kunden zu sammeln. "Quantified Self" heißt ein Trend, bei dem Nutzer Informationen über den eigenen Körper aufzeichnen. Die Fachzeitschrift COMPUTER BILD erklärt, wie Krankenkassen diese Informationen nutzen wollen (Heft 11/2014, ab Samstag am Kiosk).

Wie gesundheitsbewusst verhalten sich die eigenen Versicherten? Die Antwort darauf interessiert Krankenkassen brennend. Kein Wunder, dass bereits mehrere Kassen entsprechende Apps im Programm haben, um Gesundheitsdaten ihrer Kunden zu erfassen. So hat die AOK Nordost mit dem Schweizer Fitness-Portal Dacadoo das Pilotprojekt AOK mobil vita ins Leben gerufen. Per Smartphone-App geben die Teilnehmer Daten wie Gewicht und Größe an. Daraus erstellt das Portal einen "HealthScore", der sich durch gesundheitsbewusste Maßnahmen und Sport verbessern lässt.

Kein Einzelfall: Die DAK bietet ihren Mitgliedern die kostenlose App FitCheck fürs Smartphone an. Wer seine Versichertennummer, sein Gewicht und seine Sportaktivitäten angibt, kann über ein Bonusprogramm bis zu 150 Euro sparen. Und Versicherte der Daimler-Betriebskrankenkasse erhalten bis zu 100 Euro Prämie, wenn sie ihre sportliche Leistung mit der App Runtastic belegen. Datenschützer sehen das kritisch: "Wichtig ist, dass sich Verbraucher freiwillig für Self-Tracking entscheiden und das auch wieder ausschalten können", fordert Marit Hansen vom Datenschutzzentrum Schleswig-Holstein. "Leute, denen Privatsphäre wichtig ist, dürfen keine Nachteile haben."

Doch die Krankenkassen verteidigen ihr Vorgehen: Carolin Wollschläger von der DAK-Pressestelle beteuert, das Sammeln der Bonuspunkte durch sportliche Aktivitäten sei freiwillig, und "es ist nicht damit zu rechnen, dass dies einmal zur Pflicht wird". Gabriele Rähse, Pressesprecherin der AOK-Nordost, betont, die Kasse wisse nicht, welcher Versicherte einen guten oder schlechten HealthScore habe. COMPUTER BILD rät trotzdem, vorsichtig mit persönlichen Informationen umzugehen. Denn auch die Pharmaindustrie, Arbeitgeber, Versicherungen und Banken sind daran sehr interessiert.

Quelle: COMPUTER BILD-Gruppe/COMPUTERBILD.de (ots)

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