COMPUTERBILD enthüllt: Premiere-Schwarzseher haben es so einfach wie noch nie
Archivmeldung vom 15.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSat-Receiver um 40 Euro gibt es viele. Aber das unscheinbar wirkende russische "Free-to-Air"-Gerät "Opticum 4000c" (ohne Einschub für Pay-TV-Kundenkarte) erfreut sich in Internetforen besonderer Popularität.
COMPUTERBILD fand heraus: Das Gerät arbeitet
mit einem "offenen Betriebssystem", einer Software, die findige
Programmierer leicht umarbeiten können. So kursieren im Internet
Programmversionen, die den Empfang von Pay-TV-Sendern ganz ohne Abo
und Kundenkarte leicht möglich machen.
Wer sich in den Foren informiert, findet recht schnell die Seiten,
auf denen die gehackte Software zum Herunterladen bereitsteht. Das
Überspielen vom PC auf die Opticum-Box erfordert nur ein wenig
PC-Erfahrung.
Aber nicht einmal die müssen die Käufer mitbringen: In manchen
Geschäften geht die Box schon in der gehackten Version über den
Ladentisch. COMPUTERBILD kaufte anonym ein Opticum-Gerät. Auf
Nachfrage wurde im Laden eine der manipulierten Softwareversionen auf
das Gerät gespielt. Der Vertrieb dieser Software ist illegal.
Seit die Premiere-Verschlüsselung "Nagravision" vor gut einem Jahr
von Hackern entschlüsselt wurde, wechselt der Sender häufig die
Zugangscodes, um eventuelle Schwarzseher auszusperren. Doch der
Opticum-Receiver lädt sie automatisch nach.
Die erst 2003 eingeführte Verschlüsselungstechnik ist offenbar
gescheitert.
Welche konkrete Strategie Premiere gegen die Fernsehpiraten auf lange Sicht verfolgen wird, wollte das Unternehmen gegenüber COMPUTERBILD nicht sagen.
Quelle: Pressemitteilung Computerbild