KI macht Drohnenpiloten überflüssig
Archivmeldung vom 10.03.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForscher an der Universität Aarhus und der Technischen Universität Dänemark haben eine Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die Drohnen selbstständig steuert. Die Flugobjekte können dadurch autonom Gelände scannen und vermessen. Sie arbeiten weitaus schneller und kostengünstiger als Drohnen, die von Menschen gesteuert werden.
3D-Computermodell durch Fotos
"Wir haben den Steuerungsprozess vollständig automatisiert", sagt der KI-Chefentwickler Erdal Kayacan. "Wir informieren die Drohne über die Region, die erkundet werden soll und dann fliegt sie die Fläche im Zickzack-Flug ab." Nach getaner Arbeit kann die Maschine auch automatisch landen.
Die KI-Drohne kann mit ihrer Kamera 3D-Modelle von Geländen wie Steinbrüchen, Kiesgruben oder Kalksteinlager erstellen. Dafür waren bislang immer menschliche Drohnenpiloten nötig. Diese sind jedoch teuer und die Prozedur sehr zeitaufwändig, weil sichergestellt werden muss, dass das Flugobjekt das Gelände in regelmäßigen Abständen überfliegt, um später gute 3D-Modelle gewinnen zu können. Zudem muss der Pilot dafür sorgen, dass die Kamera immer senkrecht nach unten gerichtet ist. Die KI macht diesen Prozess deutlich leichter.
Drohne erahnt Windströmung
"Unser Algorithmus stellt sicher, dass die Drohne immer den gleichen Abstand zum Boden hält", sagt Kayacan. "Gleichzeitig berücksichtigt die KI den Einfluss des Windes auf den Kurs der Drohne." Sensoren, die Windstärke und -richtung messen, gibt es an der Drohe nicht. Der Algorithmus korrigiert den Kurs bei Böen oder stetigen Strömungen automatisch. Er ist sogar in der Lage, den zu erwartenden Wind zu erahnen, sodass die Steuerung praktisch vorbeugend auf ihn reagieren kann.
Kayacan vergleicht das mit der Reaktion von Menschen, die Böen ausgesetzt sind. Sie haben keine Sensoren, verlagern ihren Schwerpunkt jedoch blitzschnell, wenn sie vom Wind erfasst werden, um nicht zu stürzen.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens