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Robo-System erkennt Art von Berührungen

Archivmeldung vom 29.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Arm mit Sensoren: Testsystem für Berührungserkennung. Bild: utwente.nl
Arm mit Sensoren: Testsystem für Berührungserkennung. Bild: utwente.nl

Niederländische Forscher der Universiteit Twente haben ein einfaches robotisches System entwickelt, das in der Regel die genaue Art einer Berührung richtig deuten kann. Das ist wichtig, damit Roboter besser mit Menschen interagieren. Immerhin sind Berührungen im Alltag ein wichtiges Kommunikationsmittel, und ein zärtliches Tätscheln beispielsweise hat eine völlig andere Bedeutung als eine schallende Ohrfeige.

Menschen kommunizieren oft über Berührungen wie Schulterklopfen, einen Klaps oder das Streichen über einen Arm. Dabei sagen sowohl die Form als auch Intensität der Berührung viel aus. Doch in der Robotik ist dieses Thema bislang noch weitgehend unerforscht. Dabei wäre ein richtiges Reagieren auf diverse Berührungen in vielen Anwendungsbereichen wünschenswert. Daher hat das Team um Merel Jung von der Forschungsgruppe Human Media Interaction ein einfaches System konstruiert, das den Sinn von Berührungen interpretiert.

Der Roboter ist in diesem Fall einfach ein mit insgesamt 64 Berührungssensoren ausgestatteter Arm einer Schaufensterpuppe, der an einen Computer angeschlossen ist. Dieser sollte im Experiment verschiedene Berührungen wie Zupacken oder Drücken und sanftes Rubbeln oder grobes Streicheln unterscheiden. Dabei hat das System eine Trefferquote von immerhin 60 Prozent erreicht. Das hört sich zunächst nach nicht viel an. Doch hatte das System keinerlei Informationen zum sozialen Kontext einer Berührung und verschiedene Testpersonen haben Berührungen jeweils auf ihre persönliche Art ausgeführt. Da hätte auch ein Mensch wohl einige Fehler gemacht.

Interaktions-Alltag als Ziel

Jung arbeitet nun an einer Nachfolgeuntersuchung, in der Roboter Berührungen in einem sozialen Kontext interpretieren. Diese zusätzliche Information sollte die Trefferquote weiter steigern. Zudem ist das realistischer. Denn wenn Menschen einander berühren, gibt es ja auch stets einen Kontext. Jedenfalls sollen so wirklich berührungs- statt nur druckempfindliche Roboter ein Stück näher rücken. Anwendungen, in denen das von Vorteil wäre, umfassen beispielsweise Roboter, die Senioren im Alltag unterstützen sollen oder solche, die dazu gedacht sind, autistischen Kindern beim Erlernen sozialen Umgangs zu helfen.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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