Penis-Zensur: Chatroulette sammelt IP-Adressen
Archivmeldung vom 28.07.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPenis-Exhibitionisten sollten auf dem umstrittenen Chatportal Chatroulette künftig die Hosen oben lassen. Wie der 17-jährige Gründer und CEO Andrey Ternovskiy in einem Blogeintrag mitteilte, habe man bereits Tausende von IP-Adressen und Screenshots gesammelt, die man an die entsprechenden Autoritäten weiterleiten werde. Durch diese Maßnahme will Ternovskiy das Portal von notorischen Exhibitionisten befreien und damit für künftige Investoren wieder interessanter machen.
"In den Anfangstagen war Chatroulette großartig, bis es von seltsamen Menschen entdeckt wurde", beklagt sich der Chatroulette-Gründer. "Sie missbrauchen die wahre Freiheit und die demokratische Ausrichtung der Plattform", so Ternovskiy. Das Negativimage, das durch bekannte TV-Hits wie South Park und die Daily Show noch verstärkt wurde, hat nicht nur User abgeschreckt. Vielmehr fürchtet der kreative Startup-Gründer, dass der Dienst von US-Behörden abgedreht werden könnte.
Gerade US-Investoren wollen sich mit den
unkontrollierten Sexinhalten nicht die Finger verbrennen. Als besonders
problematisch gilt dabei, dass auf der Plattform auch immer wieder
Minderjährige mit exhibitionistischem Verhalten konfrontiert werden. Aus
diesem Grund hatten die Chatroulette-Betreiber bereits vor Wochen
angekündigt, einen speziellen Softwarefilter zu installieren, der
ungeeignete Inhalte aufspürt und filtert. Tausende IP-Adressen wurden bereits geblockt.
Anonymität ist Illusion
Wie die Fans der eigentlich anonymen Plattform darauf reagieren, dass IP-Adressen aufgezeichnet und Screenshots angefertigt werden, bleibt abzuwarten. Auch das Geschäftsmodell hinter dem Videochat-Portal lässt sich bisher nur schwer erahnen. Um den Dienst attraktiver zu gestalten, lässt sich das Zufallsprinzip bei der Chatpartner-Wahl nun auf bestimmte Länder eingrenzen. Darüber hinaus erlaubt Chatroulette seit neuestem auch, eigene Channels zu gründen. Wenig überraschend führt der "Sex"-Channel das Feld an.
Quelle: pressetext.austria Martin Jan Stepanek